Tom Sturridge in "The Sandman" © 2022 Netflix
Quelle: Deadline
Das Sandmännchen sorgt für weitere (Alb)träume bei Netflix. Rund drei Monate nach der Veröffentlichung der ersten "The Sandman"-Staffel bei Netflix, hat der Streamer die Fantasyserie nach den gleichnamigen Comics von Neil Gaiman verlängert. Netflix hat die Verlängerung noch nicht offiziell bestätigt, doch ein schnell gelöschter Tweet von der offiziellen Twitter-Seite der DC Comics, die die "Sandman"-Comics veröffentlicht haben, kündigte "neue Episoden basierend auf mehreren Ausgaben von Neil Gaimans Graphic Novel" an. Daraufhin konnte Deadline durch eigene Quellen bestätigen, dass die Serie tatsächlich weitergehen wird. Kurios ist jedoch, dass DC nicht explizit von einer zweiten Staffel sprach, sondern lediglich von neuen Folgen.
"The Sandman" ist vermutlich Gaimans berühmteste und erfolgreichste Schöpfung. Von 1989 bis 1996 wurden 75 "Sandman"-Comics veröffentlicht, die später zu einer massiven 2000-Seiten-Graphic Novel zusammengefasst worden sind. Auch Lucifer feierte sein Debüt in den "Sandman"-Comics, bevor er eine eigene Reihe erhielt. Diese wurde zur Basis der TV-Serie "Lucifer" mit Tom Ellis, entfernte sich aber weit von der Darstellung des Charakters aus Gaimans Vorlage. Eine "Sandman"-Verfilmung wurde seit 1991 schon geplant und war Anfang der 2010er tatsächlich nah an ihrer Verwirklichung mit David S. Goyer (Man of Steel) und Gaiman als Produzenten, Jack Thorne (Enola Holmes) als Autor und Joseph Gordon-Levitt (Don Jon) als potenzieller Regisseur und Hauptdarsteller. Aufgrund kreativer Differenzen ist Gordon-Levitt jedoch aus dem Projekt ausgestiegen und es wurde stattdessen zu einer Netflix-Serie umgebastelt.
Bereits im Vorfeld sorgte die Serienadaption bei einigen Fans für (unnötige) Empörung durch den Geschlechtertausch einiger Hauptfiguren, hauptsächlich Lucifer und John Constantine. Der Höllenfürst wurde von Gwendoline Christie ("Game of Thrones") verkörpert und aus dem Meister des Okkulten wurde kurzerhand Johanna Constantine, gespielt von Jenna Coleman ("Doctor Who"). Ansonsten ist die Serie jedoch nhaltlich und stilistisch nah an Gaimans Vorlager geblieben und Christies Lucifer war tatsächlich vorlagengetreuer als Tom Ellis' Version des Charakters.
"The Sandman" wurde auf Anhieb zum Hit und belegte zwei Wochen lang den weltweiten Spitzenplatz der Netflix-Charts. Nichtsdestotrotz war sich Gaiman unsicher, ob eine zweite Staffel kommen würde, denn bei all dem Erfolg ist es dennoch eine sehr kostspielige Serie mit rund $15 Mio Budget pro Folge, was auf dem Niveau der finalen "Game of Thrones"-Staffel und im oberen Bereich der teuersten Serien überhaupt liegt. Vermutlich hast es deshalb etwas gedauert, bis Netflix sich dazu durchringen konnte, die Serie zu verlängern.
Tom Sturridge spielt in "The Sandman" Morpheus, der von einem Okkultisten mehr als 100 Jahre lang gefangen gehalten wird. Als er es endlich schafft, sich zu befreien, muss der Herrscher über das Traumreich erst einmal seine Kräfte zurückerlangen und einige gefährliche Albträume einfangen, die aus seinem Reich geflohen sind. Neben den ursprünglichen zehn Folgen wurde zwei Wochen nach Staffel-Release überraschend eine weitere Sonder-Doppelfolge von Netflix veröffentlicht.
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