© Universal Pictures
Quelle: Deadline
Ende 2000er bis Anfang 2010er gab es eien Phase, in der Home-Invasion-Horrorfilme besonders hoch im Kurs standen. In dieser Zeit wurden Filme wie You’re Next, Cherry Tree Lane, Kidnapped und der erste The Purge veröffentlicht. Viele dieser Filme folgten der gleichen Formel: Fremde, gelegentlich maskierte Leute brechen in ein Haus ein und terrorisieren dessen unschludigen Einwohner, meist einfach aus sadistischem Spaß heraus. Sie vermittelten beängstigende Gefühl, dass es jederzeit jedem passieren könnte und vielleicht haben diese Filme deshalb sehr den Nerv der Zuschauer getroffen.
Denkt man an Home-Invasion-Horrorfilme, dann kommt den meisten vor allem Bryan Bertinos The Strangers in den Sinn. Für ein mageres Budget von nur $9 Mio gedreht, erzeugte der Film mit simplen Mitteln nahezu unerträgliche Spannung, als drei gruselig maskierte Gestalten einem Paar (Scott Speedman und Liv Tyler) einen Albtraum bereiten. Ich habe den fesselnden Film seinerzeit beim Fanatsy Filmfest gesehen und verbrachte nahezu die gesamte Laufzeit am Rande meines Sitzes. Mit einem Einspiel von rund $82 Mio war er ein beachtlicher kommerzieller Erfolg. Umso erstaunlicher war es dann eigentlich, dass die unausweichliche Fortsetzung zehn Jahre in Anspruch genommen hat. Doch die Wartezeit hat sich gelohnt: Anstatt den ersten Film einfach zu kopieren, war The Strangers: Opfernacht mehr ein stylischer, leicht satirischer Slasher, der sehr viel Spaß bereitet hat, insbesondere bei Wiederholungssichtungen. Bertino fungierte beim Sequel als Co-Autor und Johannes Roberts (47 Meters Down) übernahm die Regie.
Obwohl der zweite Film nur noch $32 Mio eingespielt hat, war er dank eines $5-Mio-Budgets wieder ein Hit. Das hätte eigentlich für The Strangers 3 reichen sollen und im August hat Franchise-Produzent Roy Lee mit der Ansage Hoffnung gemacht, dass nicht einer, sondern gleich drei neue Teile in Arbeit seien und bald gedreht werden würden.
Es stellt sich heraus, dass er die Wahrheit gesagt hat. Doch anstelle von The Strangers 3 bekommen wir ein komplettes Reboot der Reihe, dass direkt als Trilogie konzipiert wurde. Cliffhanger-Regisseur Renny Harlin, der im Horrorgenre u. a. Nightmare on Elm Street 4 und Deep Blue Sea inszeniert hat, wird bei allen drei neuen Filmen Regie führen. Courtney Solomon, Produzent der After-Filmreihe (oje), wird die Reboot-Trilogie produzieren.
Die Dreharbeiten zum ersten Teil haben bereits im slowakischen Bratislava begonnen. "Riverdale"-Darstellerin Madelaine Petsch (Bild unten) spielt die Hauptrolle in allen drei Filmen als junge Frau, die zusammen mit ihrem langjährigen Freund durchs Land fährt, um ein neues Leben im Pazifischen Nordwesten zu beginnen. Als ihr Auto in Venus, Oregon eine Panne hat, sind sie gezwungen, die Nacht in einem entlegenen Airbnb zu verbringen, wo sie vom Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang von drei maskierten Fremden angegriffen werden. So beginnt die Trilogie, soll sich aber in den Sequels auf unerwartete Weise entfalten.
Froy Gutierrez ("Cruel Summer") spielt den Freund von Petschs Figur, eine weitere Rolle übernimmt Gabriel Basso (Hillbilly Elegy). Alan R. Cohen und Alan Freedland ("King of the Nill") schrieben das Drehbuch zum ersten Teil der Reboot-Trilogie. Alle drei Filme sollen wohl direkt nacheinander gedreht werden, was an die Produktion von Netflix' Fear-Street-Filmen erinnert.
Ich bin noch nicht sicher, was ich dazu denken soll. Ich mag beide The-Strangers-Filme sehr und Renny Harlin hat einige unterhaltsame Genrestreifen gedreht. Doch ist die Halbwertszeit in Hollywood inzwischen wirklich so kurz, dass Kinohits nach weniger als 15 Jahren rebootet werden?!