Auf Papier mag es für die Karriere eines Schauspielers wie ein Triumph klingen, die Hauptrolle in einer der erfolgreichsten Fantasyserien der letzten Jahre zu ergattern, doch eigentlich ist Liam Hemsworth als Nachfolger von Henry Cavill als Geralt von Riva in der vierten Staffel von "The Witcher" kaum zu beneiden. Es ist immer schwer, in die Fußstapfen eines anderen Schauspielers zu treten, der die Rolle bereits über mehrere Jahre geprägt hat, und erst recht, wenn dieser Schauspieler für Millionen Fans der Hauptgrund war, die Serie überhaupt zu schauen. Natürlich werden in fortlaufenden Franchises und Serien Rollen gelegentlich neu besetzt, in seltensten Fällen sind es jedoch die zentralen Hauptdarsteller, die das Ganze mehr oder weniger auf ihren Schultern getragen haben.
In der Hinsicht kann der jüngere Hemsworth-Bruder eigentlich nur verlieren, denn bereits als die Umbesetzung vor der dritten und letzten Cavill-Staffel bekannt wurde, gingen die Fans auf die Barrikaden und die Zuschauerzahlen gaben merklich nach. "Nicht mein Geralt" lauteten zahlreiche Kommentare unter Hemsworths kürzlich veröffentlichtem Instagram-Foto, das ihm beim Training für die Rolle zeigte.
Doch andererseits sind extrem niedrige Erwartungen auch eine gute Voraussetzung, um positiv zu überraschend. Netflix hat jedenfalls mit der Enthüllung von Hemsworths Geralt nicht lange gezögert. Nur einen Monat, nachdem die Dreharbeiten zur vierten Staffel begonnen haben, hat der Streamer das erste Teaser-Video von Hemsworth in der vertrauten silberhaarigen Perücke veröffentlicht. Und ganz ehrlich – so schlecht ist der erste Eindruck nicht:
Hemsworth hat nicht viel Zeit, um die skeptische Fangemeinde auf seine Seite zu ziehen, denn nach der fünften "The Witcher"-Staffel soll auch schon Schluss sein. Hemsworths Co-Star Freya Allan, die in der Serie Ciri spielt, hat in einem Interview mit dem Online-Portal Collider die Fans dazu aufgerufen, Hemsworth zumindest eine Chance zu geben: (aus dem Englischen)
Ich will nicht für ihn sprechen, aber wie ich es verstanden habe, denke ich, dass er wirklich sein Herzblut da reinsteckt. Er trainiert. Er tut mir leid, denn wenn man ehrlich ist, kann diese Fangemeinde sehr angriffslustig sein und es ist auch keine ideale Situation, die Rolle eines anderen Schauspielers zu übernehmen. Aber ich bin sehr gespannt zu sehen, was er machen wird. Und er ist so ein lieber Kerl. Ich hoffe einfach, dass die Leute ihm eine Chance geben.
In einem anderen Interview gab sie zu, selbst ebenfalls Vorbehalte wegen der Umbesetzung gehabt zu haben, erklärte aber, dass diese aber nach Drehbeginn verflogen seien:
Er ist toll. Wirklich, wirklich lieb. Ein wirklich bodenständiger Mensch. Mir hat es eine Weile lang davor gegraut, wenn ich ehrlich bin, aber jetzt drehen wir und wir haben, Gott sei Dank, eine großartige Regie, die wirklich viel Spaß bereitet. Mein Handlungsbogen enthält so viele tolle Elemente. Ich bin eigentlich ziemlich zufrieden.
"The Witcher" wird nicht vor 2025 mit neuen Folgen bei Netflix zurückkehren. Zu Beginn der vierten Staffel sind Geralt, Yennefer (Anya Chalotra) und Ciri (Allan) voneinander getrennt und streifen durch den vom Krieg verwüsteten Kontinent. Wenn es ihnen gelingt, die Gruppen von Außenseitern, unter denen sie sich selbst befinden, für sich einzunehmen und anzuführen, haben sie eine Chance, die Feuertaufe zu überstehen und wieder zueinander zu finden.
Neu im Cast der vierten Staffel sind Laurence Fishburne (Matrix) als Regis, ein Vampir und alter Freund von Geralt, Sharlto Copley (Monkey Man) als gefürchteter Kopfgeldjäger Leo Bonhart, James Purefoy ("The Following") als Skellen, ein Berater und Spion des Nilfgaard-Herrschers Emhyr, und Danny Woodburn (Spieglein Spieglein) als Zoltan, ein Zwerg, der sowohl in Andrzejs Sapkowskis Büchern als auch in deren Videospieladaptionen auftritt.
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Quellen: Netflix, Collider