Quelle: IGN
Paul Schrader ist eine lebende Legende unter Drehbuchautoren Hollywoods. Er verfasste die Drehbücher zu Martin Scorseses Klassikern Taxi Driver und Die letzte Versuchung Christi, schrieb am Skript zu Scorseses Wie ein wilder Stier mit und schrieb und inszenierte den Neo-Noir-Thriller Ein Mann für gewisse Stunden mit Richard Gere.
Dass er für keinen dieser Filme, sondern erst viele Jahre später für sein Religionsdrama First Reformed (2017) seine allererste Oscarnominierung erhalten hat, ist rückblickend ziemlich unfassbar. Von seinem Talent und seiner Vorliebe für komplexe, selbstzerstörerische Figuren auf der Suche nach Erlösung hat er zum Glück nichts verloren. Auch sein letztes Jahr erschienenes Drama The Card Counter war abermals eine meisterhafte Zurschaustellung seines Könnens als Filmemacher.
Es ist also kein Wunder, dass ich direkt aufgehorcht habe, als ich mitbekommen habe, dass dieses Jahr ein brandneuer Film nach einem Drehbuch von Schrader erscheint, jedoch inszeniert von einem anderen Regisseur. Der Rachethriller There Are No Saints ist Schraders erster Film seit Scorseses Bringing Out the Dead, für den er das Skript beigesteuert hat, ohne selbst Regie zu führen. Dass er dabei das Drehbuch nicht für einen namhaften Regisseur, sondern für den hauptsächlich im Fernsehen tätigen Alfonso Pineda Ulloa geschrieben hat, macht es noch kurioser.
Es ist jedoch nicht nur Schrader, der meine Neugier an dem Film weckt, sondern auch dessen vielseitige Besetzung. Zu dieser gehören Schauspielveteranen wie Ron Perlman ("Sons of Anarchy"), Tim Roth (Reservoir Dogs) und Brian Cox ("Succession") sowie Perlmans "Sons"-Co-Star Tommy Flanagan. Neal McDonough ("Arrow"), Karla Souza ("How to Get Away with Murder") und Paz Vega (Spanglish) sind ebenfalls dabei. Die Hauptrolle spielt jedoch "Narcos: Mexico"-Darsteller José Mariá Yazpik als ein ehemaliger Auftragskiller, bekannt als "der Jesuit", der nach einem Gefängnisaufenthalt ein neues Leben anfangen will. Als seine Frau ermordet und sein Sohn von einem skrupellosen Kartell-Boss (Perlman) entführt werden, schmiedet der Jesuit einen komplexen und gefährlichen Racheplan, um sein Kind zurückzuholen und sich an den Verantwortlichen zu rächen. Wie man im Trailer unten sehen kann, geht er dabei nicht gerade zimperlich mit seinen Feinden um:
Der Trailer sieht nach einem Film aus, den man so schon in zig Variationen gesehen hat, doch Paul Schraders Name als Drehbuchautor weckt bei mir definitiv Hoffnung auf Abweichungen vom üblichen Muster. Und dann ist da natürlich noch dieser fantastische Cast…
In Deutschland hat There Are No Saints noch keinen Starttermin. In den USA wird der Film am 27. Mai in ausgewählten Kinos und über Video-On-Demand veröffentlicht werden.