Kaum wiederzuerkennen: Kenneth Branagh als Boris Johnson im neuen Trailer zu "This England"

Quelle: Sky

Boris Johnson, der "britische Trump", hat sich so einige Fehltritte während seiner Amtszeit als Premierminister geleistet, angefangen mit seinem laxen, verantwortungslosen Umgang mit der Covid-Pandemie, die Großbritannien Anfang 2020 überrollte und zum westeuropäischen Land mit der höchsten Anzahl an Todesopfern machte. Johnsons Politik polarisierte von Anfang an, doch Johnsons Ernennung von Chris Pincher, der zuvor sexueller Übergriffe an zwei Männern beschuldigt wurde, zum Whip der Partei, obwohl er von den Anschuldigungen wusste, brachte das Fass letzten Monat endgültig zum Überlaufen. Schatzkanzler Rishi Sunak und Gesundheitsminister Sajid Javid traten aus Protest als erste von ihren Ämtern zurück und lösten eine Welle von Rücktritten der Kabinettsmitglieder. Innerhalb von 24 Stunden haben 36 Kabinettsmitglieder ihre Rücktrittsgesuche eingereicht – mehr als jemals auf in der Geschichte der britischen Regierung.

Trotz seiner anfänglichen Beteuerungen, im Amt zu bleiben, hatte Johnson keine andere Wahl, als am 7. Juli seinen Rücktritt als Premierminister bekanntzugeben. Allerdings wird er das Amt noch bis zur Wahl des nächsten Vorsitzenden der Conservative Party und damit seines Nachfolgers bzw. seiner Nachfolgerin Anfang September ausüben. Es scheint seit 15 Jahren eine besondere Herausforderung für britische Premierminister zu sein, ihre Amtszeiten regulär zu beenden. Auch Johnsons letzten vier Vorgänger, von Tony Blair bis Theresa May, traten vorzeitig von ihrem Posten zurück.

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Die massive Regierungskrise, die Johnsons lange fälligen Rücktritt zur Folge hatte, ist reif für eine Film- oder Miniserienadaption, vorzugsweise geschrieben von Aaron Sorkin ("The West Wing – Im Zentrum der Macht") und es würde mich sehr wundern, sie nicht kommen würde. Doch zunächst einmal bekommen wir einen anderen Einblick in Johnsons Regierung im Fernsehen. Wie wir im Mai schon berichtet haben, wird dieses Jahr die fünfteilige Miniserie "This England" von Michael Winterbottom ("The Trip") von Johnsons erstem Jahr im Amt handeln, in dem er mit der präzedenzlosen und anfangs leider unterschätzten Herausforderung der Corona-Pandemie konfrontiert wurde und selbst schwer an Covid erkrankte.

Der frischgebackene Oscargewinner und Multitalent Kenneth Branagh (Mord im Orient Express) spielt unter vielen Schichten Make-up und mit einer vielleicht etwas zu ordentlichen Frisur Johnson und ist im neuen Trailer wirklich kaum wiederzuerkennen:

Die Serie schildert die chaotischen Zustände hinter den verschlossenen Türen von 10 Downing Street, als Johnson nicht nur mit der Pandemie und den Auswirkungen von Brexit zu kämpfen hat, sondern auch mit politischen und privaten Skandalen. Seine deutlich jüngere Partnerin Carrie Symonds, gespielt von Ophelia Lovibond ("Elementary"), zog im Sommer 2019 als erste unverheiratete Lebensgefährtin eines britischen Premierministers in Downing Street ein, während Johnson noch mit seiner zweiten Frau verheiratet war.

"This England" wird ab dem 21. September bei Sky Atlantic in Großbritannien ausgestrahlt werden und soll diesen Herbst auch in Deutschland beim Pay-TV-Sender laufen. De deutsche Starttermin steht jedoch noch nicht fest. Die Ausstrahlungsrechte an der aufsehenerregenden Miniserie wurden bereits an 88 Länder verkauft. Als "This England" gedreht wurde, konnten die Macher natürlich nicht ahnen, dass die Serie kurz nach Johnsons Rücktritt laufen würde. Nachdem sich die Ereignisse im Juli überschlagen haben, hat Sky angekündigt, die Miniserie nichtsdestotrotz wie geplant auszustrahlen. Die neuste Episode aus Johnsons skandalträchtiger Amtszeit bietet sich eigentlich als gute Vorlage für ein direktes Sequel mit Branagh an.

Werdet Ihr Euch "This England" anschauen?

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