Quelle: Walt Disney Pictures Deutschland
Es ist heutzutage eigentlich Usus, dass wenn ein Trailer zu einem kommenden großen Blockbuster erscheint, dieser zeitgleich in vielen Sprachen veröffentlicht wird. Umso größer war meine Verwunderung, als im April zwar der fantastische erste Trailer zum dritten Thor-Film ohne die heutzutage übliche Vorankündigung und "Teaser für den Teaser" erschienen ist, jedoch auch ohne eine deutsche Version. Diese kam auch nicht einen Tag später oder zwei. Nicht einmal, als Guardians of the Galaxy Vol. 2 in den deutschen Kinos erschienen ist und die perfekte Plattform für die Vermarktung des neuen Thor-Streifens bot, gab es den deutschen Trailer zu Thor: Ragnarok zu sehen. Was war da denn los? Interesse an dem Trailer war zweifellos riesig, denn er brach den bisherigen Trailer-Rekord von Marvel mit 136 Millionen Aufrufen in den ersten 24 Stunden (der Rekord unter allen Filmen liegt weiterhin beim Teaser zu Es mit 197 Millionen Views im selben Zeitraum).
Über einen Monat lang ließ der deutsche Trailer zu Thor 3 auf sich warten, in der heutigen globalisierten Filmwelt eine sonderbar lange Pause, wenn man bedenkt, dass Marvel-Filme in Deutschland für gewöhnlich eine Woche vor Nordamerika anlaufen. Doch als vorgestern der deutsche Trailer endlich enthüllt wurde, formte sich zumindest bei mir eine Theorie, weshalb die Fans so lange warten mussten. Vielleicht haben die hiesigen Marketingleute von Disney so lange ihre Köpfe zerbrochen, um einen angemessenen eingedeutschten Titel für den Film zu finden. In bester Tradition der Captain-America-Sequels oder auch des Vorgängers Thor – The Dark Kingdom (OT: Thor – The Dark World) wurde auch Thor: Ragnarok für den hiesigen Release umbenannt und mit einem äußerst generischen, B-Movie-Zusatztitel versehen. Fortan heißt Taika Waititis Film hier Thor – Tag der Entscheidung. Der Zusatztitel wäre vermutlich bei einem Underworld– oder Resident-Evil-Sequel auch nicht fehl am Platze. Der Aufschrei der Fans ließ natürlich nicht lange auf sich warten und Marvel Deutschland begründete die Titeländerung mit "titelschutzrechtlichen Gründen", auch wenn es mir weiterhin etwas schwammig erscheint, wieso manche Filme durchaus genau so heißen dürfen, wie andere, und weitere nicht (und was ist eigentlich mit dem Film Tag der Entscheidung von John Milius?). Doch auch wenn dies tatsächlich zutrifft, ist "Tag der Entscheidung" wirklich die beste Alternative, die den klugen Marketingleuten eingefallen ist?
Natürlich ist die Titelkontroverse weitgehend irrelevant, solange der Film selbst was taugt, und der Titel ändert auch nichts daran, dass die Vorschau (unten) immer noch rockt. Dennoch ist es ein wenig ärgerlich, wie lieblos die Titelgebung erscheint.
Nicht nur der Filmtitel wurde in Deutschland jedoch verändert, sondern leider auch der Starttermin. Anstatt schon ab dem 26. Oktober, wird Marvels Donnergott seinen Gladiatorenkampf mit Hulk erst ab dem 2. November bei uns austragen, einen Tag vor dem US-Kinostart. Damit ist Thor – Tag der Entscheidung der erste Marvel-Film von Disney seit Ant-Man, der in Deutschland nicht schon eine Woche vor dem US-Start anlaufen wird, sondern nur einen Tag früher.
Offizieller Inhalt:
"Hammer weg, Haare ab – manchmal kommt selbst für einen Superhelden alles anders als gedacht: Während Asgard und seiner Bevölkerung durch die Tyrannei der skrupellosen Hela (Cate Blanchett) der Untergang droht, wird Thor (Chris Hemsworth) am anderen Ende des Universums ohne seine mächtige Waffe gefangen gehalten. In einem atemlosen Wettlauf gegen die Zeit versucht der Göttersohn seinen Weg zurück in die Heimat zu finden, um ‚Ragnarök‘, die gefürchtete Götterdämmerung, aufzuhalten. Doch vorher muss er sich in einem tödlichen Gladiatorenkampf keinem Geringeren als einem alten Verbündeten und Mitglied der Avengers stellen: dem unglaublichen Hulk (Mark Ruffalo)!"