Kenneth Branagh in Tod auf dem Nil © 2020 20th Century Studios
Quelle: Walt Disney Studios
Kürzlich hat Christopher Nolans Tenet als erster Film seit März mehr als eine Million Zuschauer in die deutschen Kinos gelockt. Es ist ein wahrer Lichtblick nach einer langen Zeit der Finsternis für die deutschen Kinobetreiber. Doch leider sieht es ganz danach aus, als sei es nicht erst der Auftakt einer neuen Erfolgsphase, in der das Kinogeschäft langsam wieder auf die Füße kommt. Denn dazu brauchen die Kinos auch Filme, die Zuschauermassen ansprechen, und diese wird es in absehbarer Zeit nicht geben.
Nach der Verschiebung von Wonder Woman 1984 hat nun auch der letzte nennenswerte Hitkandidat für ein erwachsenen Publikum im Oktober das Feld geräumt. Disney hat die Agatha-Christie-Verfilmung Tod auf dem Nil von und mit Kenneth Branagh von Mitte Oktober bis zum 17. Dezember verschoben. Solange die Kinos in New York, Los Angeles und San Francisco dicht sind und in mehreren europäischen Ländern eventuell ein erneuter Lockdown droht, lohnt es sich einfach nicht, vielversprechende neue Filme zu starten.
Branaghs Mord im Orient Express begeisterte 2017 mit seinem Star-Ensemble und seiner altmodischen Krimi-Geschichte fast 1,6 Millionen Kinogänger. Tod auf dem Nil, die Verfilmung des vermutlich zweitbekanntesten Falls von Hercule Poirot, hätte unter normalen Umständen das Potenzial, ähnliche Zahlen zu schreiben. Sicherlich ist der Film im Weihnachtsgeschäft gut aufgehoben (sollte er dann wirklich starten), dafür sieht der Oktober für die Kinos wirklich miserabel aus. Jetzt liegt es am deutschen Kinderfilm-Sequel Jim Knopf und die Wilde 13, das am 1. Oktober anläuft, für gut besuchte Kinosäle zu sorgen. Der Vorgänger zählte immerhin mehr als 1,9 Millionen Zuschauer. Daher erneut Hut ab an Warner Bros. dafür, dass das Studio wagt, den zweiten Film jetzt herauszubringen.
In Tod auf dem Nil (Trailer) löst Branagh als Poirot einen Mordfall an Bord eines Nil-Dampfers und entwirrt dabei ein Netz aus Geheimnissen, Lügen und Leidenschaft. Wie bei Mord im Orient Express, hat er für den Film wieder ein namhaftes Ensemble versammelt, zu dem u. a. Gal Gadot, Armie Hammer, Letitia Wright, Annette Bening, Rose Leslie, Sophie Okonedo und Emma Mackey gehören.
Freut Ihr Euch auf den Film?