© Warner Bros. Pictures
Quelle: Roar Uthaug Instagram
In Hollywood wiederholt sich alles in Zyklen. Wenn ich mir anschaue, was dieses Jahr in die Kinos kommt, könnten wir glatt Anfang der 2000er Jahre haben. Ein Fast-&-Furious-Film ist angelaufen. Jack Sparrow kämpft wieder gegen untote Gegner der Karibik. Die Mumie sucht die Kinos heim. Spider-Man schwingt bald wieder über die Leinwände. Planet der Affen geht in die nächste Runde. Der Krieg der Sterne wird weiterhin geführt. Ja, irgendwie kommt das allem einem vertraut vor. Auch die Tatsache, dass bald ein neuer Tomb-Raider-Film in die Kinos kommen wird. Der erste, damals mit der perfekt besetzten Oscarpreisträgerin Angelina Jolie in der Hauptrolle als Lara Croft, kam im Sommer 2001 in die Kinos, dem gleichen Sommer, der uns auch Die Mumie kehrt zurück, Tim Burtons Planet der Affen und The Fast & The Furious brachte. Es hat sich nicht viel verändert.
Der erste Tomb Raider mit Jolie war ein weltweiter Kinohit und zog eine Fortsetzung nach sich (etwas, was nicht viele Videospielverfilmungen von sich behaupten können), doch der Film – seinerzeit einer meiner meisterwarteten des Jahres (hey, ich war 15!) – war eine ziemliche Enttäuschung, ein recht träger Indiana-Jones-Verschnitt. Das Sequel war nicht besser und das einst vielversprechende Film-Franchise ist schnell gestorben.
Diesmal soll natürlich alles anders werden, die neue Lara Croft weniger die Ausgeburt einer Männerfantasie, sondern eine selbstbewusste, durchsetzungsfähige junge Frau, auf der Suche nach einem Sinn in ihrem Leben. Der neue Tomb Raider basiert auf dem Reboot der Videospielreihe von 2013 und soll eine junge Lara Croft zeigen, noch bevor sie zur legendären Grabräuberin wurde. Wieder wurde ein oscarprämierter Rising Star in der Hauptrolle besetzt, diesmal die bezaubernde Schwedin Alicia Vikander (The Danish Girl, Ex Machina), die zwar eine junge Version von Lara spielt, aber eigentlich älter ist als Jolie in ihrem ersten Tomb-Raider-Abenteuer war. Vikander setzte sich beim Casting gegen Star-Wars-Star Daisy Ridley, "Game of Thrones"-Star Emilia Clarke und Cara Delevingne (Suicide Squad) durch.
Tomb Raider kommt am 15.03.2018 in die deutschen Kinos und nach dem Dreh in Großbritannien und Südafrika, fiel vergangene Woche die letzte Klappe am Filmset, wie der norwegische Regisseur Roar Uthaug über Instagram mitgeteilt hat. Uthaug kenne ich vor allem als Regisseur des spannenden Slashers Cold Prey und des Survival-Abenteuers Escape. In beiden Filmen zeigte er ein gutes Händchen für starke weibliche Hauptcharaktere, die sich in unmöglichen Situationen unter widrigen Bedingungen behaupten. Perfekt für die Inszenierung eines Films über Lara Croft, also.
Die Spielvorlage ist wirklich sehr filmtauglich. Alicia Vikander ist eine der besten jungen Schauspielerinnen, die in den letzten Jahren die Weltbühne betraten. Walton Goggins ("Justified", The Hateful 8), der in Tomb Raider den Bösewicht spielt, ist ein großartiger und immer wieder unterschäzter Schauspieler. Roar Uthaug hat als Regisseur bislang einen guten Eindruck hinterlassen. Es gibt also wirklich Vieles, was für den neuen Film spricht. Ich möchte mich wirklich darauf freuen, aber seien wir mal ehrlich – die bisherige Bilanz von Videospielverfilmungen aus Hollywood als durchwachsen zu bezeichnen, wäre schon zu nett. Auch Assassin’s Creed sah auf den ersten Blick vielversprechend aus: Michael Fassbender, Marion Cotillard, ein interessanter Indie-Regisseur, eine Geschichte mit Potenzial. Das Endresultat: mehr als holprig. Man kann nur so häufig enttäuscht werden, bevor man bei jedem neuen Versuch im Vorfeld erst einmal skeptisch bleibt. Hoffentlich kann Tomb Raider mich positiv überraschen.
Einen ersten Blick auf Alicia Vikander als Lara Croft zeigen Euch unten die offiziellen Filmbilder. Gerade auf dem zweiten Bild sieht sie aus, als sei sie direkt sie direkt dem dem Game-Reboot von 2013 entsprungen:
Doch worum geht es eigentlich im neuen Tomb Raider? Lara Croft ist darin zu Beginn eine 21-jährige junge, unabhängige Frau, die ohne ein Ziel im Leben in den Tag hineinlebt und als Fahrradkurierin in London gerade noch ihre Miete zusammenbekommt. Sie ist an der Uni eingeschrieben, geht aber selten zu den Vorlesungen. Als Tochter eines exzentrischen Abenteurers, der spurlos verschwand, als sie noch ein Kind war, weigert sie sich, das globale Imperium ihres Vaters zu übernehmen und will auch nicht glauben, dass er wirklich tot ist. Entgegen seinem ausdrücklichen Wunsch, lässt sie alles zurück und begibt sich sieben Jahre nach dem Verschwinden ihres Vaters zu dessen letztem bekanntem Ziel – einem sagenumwobenen Grab auf einer mythischen Insel nahe der japanischen Küste. Doch ihre Reise wird viel gefährlicher, als sie sich hätte je vorstellen können, und ihr unbeugsamer Wille und schneller Verstand werden auf ihre härteste Probe gestellt.
Neben Vikander und Goggins spielen in dem Film Dominic West ("The Affair") als Lara Crofts Vater, Lord Richard Croft, Daniel Wu ("Into the Badlands") als Lu Ren, ein Schiffskapitän, der Lara auf der Suche nach ihrem Vater hilft, und Hannah John-Kamen ("Killjoys") als Sophie, Laras Mitbewohnerin und beste Freundin mit.
Freut Ihr Euch auf Lars Rückkehr in die Kinos und glaubt Ihr, dass sich Vikander in der Rolle besser machen wird als Jolie?