Pixars Toy-Story-Spin-Off Lightyear war nicht nur der größte kommerzielle Misserfolg in der Geschichte des renommierten Studios, sondern einer der größten Kassenflops des vorletzten Jahres, mit dem Disney rund $106 Mio Miese gemacht hat. Nach drei direkten Disney+-Veröffentlichungen in Folge sollte Lightyear Pixars triumphale Rückkehr in die Kinos werden. Mit der gefeierten und äußerst erfolgreichen vierteiligen Toy-Story-Reihe im Rücken hatte Lightyear augenscheinlich die besten Voraussetzungen, doch der Film-im-Film konnte nicht dieselbe Begeisterung beim Publikum wecken wie die Abenteuer der lebenden Spielzeuge rund um Woody und Buzz.
Das Scheitern von Lightyear dürfte jedoch keine Auswirkungen auf den angekündigten fünften Toy-Story-Film haben, der voraussichtlich am 18.06.2026 in die deutschen Kinos kommen wird. Kinder und Erwachsene, die selbst Kinder waren, als der bahnbrechende erste Toy Story 1995 in die Kinos kam, lieben die Reihe, die mehr als drei Milliarden US-Dollar eingespielt und als einzige Animationsfilmreihe zwei Animations-Oscars gewonnen hat. Hätte es die Kategorie früher gegeben, hätten die ersten beiden Teile vermutlich ebenfalls darin gewonnen. Toy Story 3 ist bis heute einer von nur drei Animationsfilmen (neben Disneys Die Schöne und das Biest und Pixars Oben), die sogar als "Bester Film" bei den Oscars im Rennen waren.
Eigentlich war Toy Story 3 bereits der perfekte, rührende Abschied von Woody und Buzz. Als Toy Story 4 angekündigt wurde, gab es im Vorfeld viel Skepsis, ob man überhaupt an einem so runden Ende rütteln sollte. Umso überraschender war, wie gut Toy Story 4, der hierzulande unter dem Titel A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando erschienen ist, den Vorgänger fortgesetzt hat und zum gelungenen Epilog der Reihe wurde, an dessen Ende Woody und Buzz getrennte Wege gingen.
Man würde meinen, dass man nach gleich zwei tollen Abschlüssen die Reihe vielleicht wirklich in Ruhe lassen sollte, doch für Disney ist Toy Story natürlich die Lizenz zum Gelddrucken (auch dank Merchandise) und deshalb wurde letztes Jahr die nächste Fortsetzung angekündigt, in der sowohl Woody und Buzz als auch ihre Originalsprecher Tom Hanks und Tim Allen zurückkehren werden.
Doch wer wird nach John Lasseter, Lee Unkrich und Josh Cooley die Regie des nächsten Films übernehmen? Das hat Pixars CCO Pete Docter bei einer Pressevorführung zu Alles steht Kopf 2 fast schon beiläufig verraten. Pixar-Urgestein Andrew Stanton, der mit Findet Nemo und WALL-E zwei der beliebtesten Pixar-Filme überhaupt inszeniert und jeweils einen Oscar gewonnen hat, soll bei Toy Story 5 Regie führen. Mit dem Franchise verbindet ihn eine lange Geschichte. Stanton war Co-Autor des ersten, zwei und vierten Films und Story-Autor bei Teil 3. Stantons letzter Animationsfilm war Pixars Findet Dorie vor acht Jahren. Außerdem drehte er den an den Kinokassen gefloppten John Carter, der mit der Zeit gewissen Kultstatus erreicht hat.
Auch wenn ich Toy Story 5 nach dem Ende des vierten Films wirklich für unnötig halte, gibt mir die Beteiligung von Stanton als Regisseur definitiv Hoffnung auf einen Film, der mehr als nur eine Geldkuh sein wird. Außerdem hielt ich bereits Toy Story 4 für überflüssig und wurde eines Besseren belehrt. In zwei Jahren werden wir erfahren, wie Woody und Buzz wieder zusammenkommen und wohin ihre Reise noch geht.
Quelle: The MontyVerse