© 2017 Paramount Pictures
Quelle: Deadline
Nachdem er Creed Junior gegen Drago Junior in den Ring geschickt hat, soll Creed-II-Regisseur Steven Caple Jr. die Regie von Paramounts nächstem Transformers-Film übernehmen. Seit dem Ende des Sommers ist das Studio auf der Suche nach einem Regisseur gewesen, der das bislang hauptsächlich von Michael Bay geprägte Franchise fortführen würde, und Caple Jr. ist aktuell Paramounts erste Wahl. Laut Insidern haben die offiziellen Verhandlungen noch nicht begonnen, mag geht aber davon aus, dass der Vertrag in den nächsten Wochen unter Dach und Fach gebracht werden wird. Der nordamerikanische Kinostart des nächsten Transformers ist aktuell für den 24.06.2022 angesetzt, was die längste Pause zwischen zwei Teilen der Reihe seit dem ersten Film von 2007 bedeutet.
Das Transformers-Franchise hat Paramount über sechs Kinofilme ein Gesamteinspiel von fast 5 Milliarden US-Dollar beschert, ganz zu schweigen von sicherlich monumentalen Merchandise-Verkäufen für den Spielzeughersteller HASBRO. Dennoch stand die Reihe erst vor drei Jahren vor einem Scheideweg. Nach vier sehr erfolgreichen Teilen hatten die Zuschauer von Michael Bays zunehmend seelenlosen, überlangen und konfusen Effektorgien die Nase voll und zeigten Transformers: The Last Knight die kalte Schulter. Der Streifen spielte weltweit weniger ein als jeder seiner Vorgänger. Angesichts seines gigantischen Budgets hat Paramount bis zu $100 Mio mit dem Film verloren. Bay verabschiedete sich mit dem Film von der Reihe, und das Studio stand vor der Frage, wie es ohne ihn und nach einem solchen Desaster weitergehen soll.
Zum Glück bot sich die Antwort eineinhalb Jahre später an, denn das Prequel/Spin-Off Bumblebee, das sich bereits in der Produktion befand, als The Last Knight erschienen ist, rehabilitierte die Reihe in den Augen vieler, und zeigte, dass man aus ihr doch noch viel rausholen kann. Zwar war Bumblebee mit $468 Mio weltweit der umsatzschwächste Film der Reihe, er kostete aber auch nur etwa halb so viel wie The Last Knight, und vor allem erhielt er als erster Film der gesamten Reihe überwiegend sehr positive Kritiken.
Nun konnte sich Paramount mit dem Erfolg von Bumblebee als Sprungbrett neu orientieren, und anstatt mit einem Sequel vorzupreschen, ließ sich das Studio Zeit und erforschte mehrere Ideen einer Fortführung. Zwei unterschiedliche Drehbücher wurden in Auftrag gegeben, eins von Joby Harold (King Arthur: Legend of the Sword), das andere von James Vanderbilt (The Amazing Spider-Man). Harolds Version sollte angeblich im Bumblebee-Universum spielen, Vanderbilts eine Adaption von "Beast Wars" sein, einem Spin-Off über die Maximals und Predacons, Nachfahren der Autobots und Decepticons, die sich nicht in Maschinen, Autos oder Flugzeuge verwandeln, sondern in roboterhafte Lebewesen.
Laut Deadline setzte sich Harolds Skript als nächster Film durch. Ob es sich dabei um eine direkte Bumblebee-Fortsetzung handeln wird, ist aber noch unklar. Auf jeden Fall hat Produzent Lorenzo di Bonaventura letztes Jahr erklärt, dass der neue Film definitiv kein Sequel zu The Last Knight werden würde, und das ist auch gut so.
Neben den beiden Realfilmen arbeitet Paramount auch an einem Animations-Prequel, das auf dem Transformers-Heimatplaneten Cybertron spielen und von der Beziehung zwischen Optimus Prime und Megatron handeln wird. Josh Cooley, der Regisseur des oscarprämierten vierten Toy-Story-Films, wird Regie führen. Andrew Barrer und Gabriel Ferrari (Ant-Man and the Wasp) haben das Drehbuch geschrieben, das aktuell von ihnen gemeinsam mit Cooley noch einmal überarbeitet wird. Wann der Film kommen soll, ist noch unbekannt.