Treat Williams in "Chesapeake Shores" © Crown Media United States, LLC
Quelle: People Magazine
US-Schauspieler Treat Williams, der im Laufe seiner fast 50-jährigen Karriere mehr als 120 Film- und Serienauftritte verbuchte, ist gestern bei einem tragischen Motorradunfall in der Nähe von Dorset im US-Bundesstaat Vermont gestorben. Sein Agent Barry McPherson bestätigte den Tod gegenüber der Presse und erzählte, dass Williams auf seinem Motorrad abbiegen wollte, als ein Auto in ihn reingefahren sei. Der Autofahrer soll Williams nicht gesehen haben. Der 71-jährige Schauspieler wurde mit einem Helikopter ins Krankenhaus geflogen, erlag aber seinen Verletzungen.
Williams feierte sein Filmdebüt 1975 mit einer kleinen Nebenrolle in Eiskalt (OT: Deadly Hero). Vier Jahre später kam bereits sein Durchbruch als Hauptdarsteller von Miloš Formans Musical Hair. Für seine Rolle erhielt er eine Golden-Globe-Nominierung als "Bester Nachwuchsdarsteller". Im selben Jahr war er auch in Steven Spielbergs Flop 1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood zu sehen.
Nach einer Statistenrolle in Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück (OT: The Empire Strikes Back), spielte Williams 1981 eine seiner bekanntesten Rollen in Sidney Lumets Neo-Noir-Thriller Prince of the City, für den er seine zweite Globe-Nominierung erhielt. Im selben Jahr verkörperte er in Flucht auf dem Highway (OT: The Pursuit of D.B. Cooper) den berüchtigten und nie gefassten Kriminellen D.B. Cooper. Drei Jahre später spielte Williams in Sergio Leones Gangsterepos Es war einmal in Amerika (OT: Once Upon a Time in America) mit.
Trotz der frühen Hauptdarsteller-Erfolge gelang es Williams nie wirklich, in die erste Hollywood-Liga aufzusteigen, auch wenn er bis zu seinem Tod sehr regelmäßig im Kino und Fernsehen zu sehen war. Zu meinen Lieblingsfilmen mit ihm gehört der unterschätzte Monsterstreifen Octalus – Der Tod aus der Tiefe (OT: Deep Rising) aus dem Jahr 1998. Erstmals wirklich wahrgenommen habe ich Williams in meiner Jugend tatsächlich in den drei direkt fürs Heimkino produzierten Action-Sequels zu Mörderischer Tausch (Tom Berenger spielte die Hauptrolle im Originalfilm). Außerdem war Williams in den Neunzigern u. a. als Bösewicht im Superheldenfilm Das Phantom (OT: The Phantom) und im Actionthriller Vertrauter Feind (OT: The Devil’s Own) neben Harrison Ford und Brad Pitt zu sehen.
Zu seinen späteren Filmen zählen Miss Undercover 2 – Fabelhaft und bewaffnet (OT: Miss Congeniality 2: Armed and Fabulous), 127 Hours, Cold Blood – Kein Ausweg. Keine Gnade. (OT: Deadfall), Love Vegas (OT: What Happens in Vegas), Manhattan Queen (OT: Second Act) und Politdrama The Congressman.
Besonders erfolgreich und aktiv war Williams in den letzten 20 Jahren im Fernsehen. Seine Hauptrolle in der Dramaserie "Everwood", mit der die Karrieren von Chris Pratt und Emily VanCamp begonnen haben, brachte ihm zwei Nominierungen der Schauspielergewerkschaft SAG ein. Williams spielte wiederkehrende Rollen bei Serienhits wie "Chicago Fire", "Blue Bloods" und "White Collar", gastierte bei "Hawaii Five-0", "CSI: Vegas" und "Leverage" und spielte Hauptrollen in kurzlebigen Serien wie "Heartland" und "American Odyssey". Von 2016 bis 2022 spielte er als Familienpatriarch eine Hauptrolle in der beliebten Hallmark-Serie "Chesapeake Shores".
Vor seinem Tod drehte Williams noch den Film The Dougherty Gang – American Outlaws ab, der im Laufe des Jahres erscheinen soll.
Nicht zu vergessen der Kultfilm Dead Heat