Xavier Gens' Hai-greift-Paris-an-Thriller Im Wasser der Seine wurde diesen Sommer perfekt getimet zu den Olympischen Sommerspielen in der französischen Hauptstadtbei Netflix veröffentlicht und verbrachte stolze 15 Wochen in den weltweiten Top 10 der nicht-englischsprachigen Filme des Streamers. Nichtsdestotrotz verfehlte der Film haarscharf den ersten Platz der meistgestreamten nicht-englischsprachigen Filme aller Zeiten bei Netflix. Mit 102,3 Millionen Aufrufen in den ersten 91 Tagen nach Veröffentlichung fehlten ihm letztlich nur 700.000 Aufrufe, um den norwegischen Monsterfilm Troll aus dem Jahr 2022 von der Spitze der All-Time-Charts zu stoßen.
Eine zweite Chance auf den Titel bekommt Gans mit der bereits angekündigten Fortsetzung zu seinem Haifilm, die an das apokalyptische Ende des ersten Teils anknüpfen und im überfluteten Paris spielen soll. Bérénice Bejo und Nassim Lyes werden in den Hauptrollen zurückkehren und die Dreharbeiten sollen laut Bejo nächsten Herbst beginnen.
Vorher noch wird jedoch Troll 2 (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen unfreiwilligen lustigen Kultfilm!) die Gelegenheit bekommen, an den Erfolg des Vorgängers anzuknüpfen oder ihn gar zu übertreffen. Regisseur Roar Uthaug, der, wie Hitman-Macher Gens, bereits mit einer Videospielverfilmung (Tomb Raider) in Hollywood Erfahrungen sammeln konnte, und Drehbuchautor Espen Aukan kehren für das Sequel zurück, das letzten Herbst von Netflix in Auftrag gegeben wurde und inzwischen abgedreht ist. Bei der Präsentation seiner kommenden internationalen Film-Highlights hat der Streamer kürzlich bestätigt, dass Troll 2 nächstes Jahr veröffentlicht werden wird. Der konkrete Starttermin steht jedoch nicht fest.
Der Originalfilm bediente sich der Motive aus der norwegischen Mythologie und handelte von einem riesigen Troll, der aus seinem jahrhundertelangen Schlaf geweckt wird und eine Schneise der Verwüstung durch Norwegen zieht. Trotz des vermutlich deutlich niedrigeren Budgets stand der Monsterfilm in seiner Optik und Effekten großen Hollywood-Blockbustern in nichts nach. Das Ende des Films deutete an, dass noch weitere Wesen im Dovrefjell-Gebirge schlummern und bei der Ankündigung des Sequels hieß es in der offiziellen Pressemitteilung, dass Troll 2 weitere Figuren aus norwegischen Märchen und Sagen zum Leben erwecken würde.
Die große Beliebtheit von Troll und Im Wasser der Seine bedeutet jedoch nicht automatisch, dass ihre Sequels bei Netflix ähnlich einschlagen werden. So wurde der dystopische spanische Thriller Der Schacht 2020 mit fast 83 Millionen Aufrufen in den ersten 91 Tagen zum seinerzeit meistgeschauten nicht-englischsprachigen Film des Streamers und belegt vier Jahre später immer noch den fünften Platz, doch die im September veröffentlichte Fortsetzung Der Schacht 2 konnte die Top 10 nicht knacken. Es wird sich also zeigen, ob Netflix-Abonnenten genauso großes Interesse an norwegischen Trollen und mutierten Haien haben werden wie beim ersten Mal.
Quelle: Deadline