Troll 2: Netflix bestellt ein Sequel zum norwegischen Monsterfilm

© 2022 Netflix

Quelle: Variety

Netflix ist zwar ein US-amerikanisches Unternehmen, doch der Großteil seiner fast 240 Millionen Abonnenten kommt nicht aus englischsprachigen Ländern. Deswegen hat der Streamer sein Angebot früh diversifiziert und produziert schon lange Filme und Serien in unterschiedlichen Ländern rund um die Welt. Durch die leichte Zugänglichkeit und große Verbreitung der Plattform werden Kulturen auf diese Weise einander nähergebracht und Netflix profitiert davon auch sehr. So ist "Squid Game" die mit Abstand meistgesehene Serie aller Zeiten von Netflix und stammt nicht etwa aus den USA, sondern aus Südkorea. Der massive Erfolg der Serie, die 2021 zu einem weltweiten kulturellen Phänomen wurde, löste einen regelrechten Boom südkoreanischer Filme und Serien aus, nicht nur, aber definitiv auch bei Netflix.

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Doch der meistgesehene nicht-englischsprachige Film des Streamers kommt nicht aus Südkorea oder einem Land, dessen Sprache viele Muttersprachler hat wie Spanisch, Französisch oder Deutsch, sondern ausgerechnet aus Norwegen, dessen Sprache von rund 5,5 Millionen Menschen gesprochen wird. Das hat den norwegischen Monsterfilm Troll nicht daran gehindert, mit rund 103 Millionen Sichtungen in den ersten drei Monaten nach Veröffentlichung letztes Jahr zum meistgestreamten nicht-englischsprachigen Netflix-Film aller Zeiten aufzusteigen, noch vor dem spanischen Hit Der Schacht, dem deutschen Vampirfilm Blood Red Sky und dem oscarprämierten Kriegsfilm Im Westen nichts Neues.

Der Erfolg des Films zeigt, dass manche Themen einfach universell sind. Roar Uthaugs Film über einen riesigen Troll, der aus seinem Schlag geweckt wird und eine Schneise der Verwüstung durch Norwegen zieht, stand in seiner Optik und Machart Hollywood-Blockbustern in nichts nach und die Sprachbarriere war angesichts synchronisierter Fassungen in vielen Ländern auch kein Hindernis.

Das Ende von Troll deutete an, dass noch weitere Wesen im Dovrefjell-Gebirge schlummern und wie es sich bei einem Blockbuster gehört, bekommt der Film jetzt ein Sequel von Netflix. Ob der Film dann den Titel Troll 2 tragen und damit die Verwechslung mit dem gleichnamigen berüchtigten "schlechtesten Film aller Zeiten" riskieren wird, ist noch unbekannt.

Regisseur Roar Uthaug und Drehbuchautor Espen Aukan werden für das Sequel zurückkehren. Uthaug feierte seinen Durchbruch mit dem norwegischen Slasher Cold Prey. Er inszenierte in seiner Heimat den Wikinger-Abenteuerfilm Escape – Vermächtnis der Wikinger und das Katastrophendrama The Wave, bevor er mit der Neuauflage von Tomb Raider dem Ruf Hollywoods folgte. Trotz des relativen Erfolgs des Films blieb er nicht auf der anderen Seite des Teichs, sondern kehrte mit Troll in seine Heimat zurück. Laut den Produzenten des Films wird Troll 2 weitere Figuren aus norwegischen Märchen und Sagen erforschen. Die Dreharbeiten sollen voraussichtlich 2024 beginnen.

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