© 2010 Walt Disney Pictures
Quelle: Deadline
Mit Top Gun: Maverick ist Joseph Kosinski endgültig unter die gefragtesten Blockbuster-Regisseure Hollywoods aufgestiegen. Seine virtuose Inszenierung der atemberaubenden Flugsequenzen in dem Film wurde kürzlich mit einer Nominierung der US-Regiegewerkschaft DGA gewürdigt, die ihn und seinen Film zu einem der diesjährigen Oscarkandidaten macht. Überhaupt kann man den Triumph des 36 Jahre nach dem Original veröffentlichten Sequels nicht genug loben. Weltweit spielte der Film fast 1,5 Milliarden US-Dollar ein und hat die Zuschauer daran erinnert, was eine große Kinoleinwand möglich macht.
Sein gutes Auge für visuell berauschende Filme zeigte er bereits 2010 mit seinem Regiedebüt TRON: Legacy. Auch jener Film war eine späte Fortsetzung eines Kultstreifens aus den Achtzigern. Ein Jahr nach dem ersten Avatar veröffentlicht, gehört das 3D in TRON: Legacy zu den besten modernen Beispielen für den Einsatz der Technik. Der Daft-Punk-Score und kreative Actionsequenzen auf dem Grid rundeten das audiovisuelle Feuerwerk ab.
Kosinksi setzte seine Karriere 2013 mit dem ebenfalls visuell bildgewaltigen Sci-Fi-Streifen Oblivion fort. Fünf Jahre nach TRON: Legacy erhielt TRON 3 von Disney grünes Licht und Kosinski plante, die Geschichte von Sam Flynn (Garrett Hedlund) und Quorra (Olivia Wilde) unter dem Titel TRON: Ascension fortzusetzen. Doch nur wenige Monate später, unmittelbar vor dem geplanten Drehbeginn, stampfte Disney das Projekt überraschend ein. Als möglichen Grund dafür nannte Hedlund später den Kassenflop von Disneys A World Beyond. TRON: Legacy war mit $400 Mio Einspiel zwar ein Hit, aber nicht groß genug, um dem Studio die notwendige Sicherheit für ein Sequel zu geben.
Es war eine bittere Pille, die TRON– Fans schlicken mussten, nachdem der zweite Film die Samen für eine interessante Fortführung der Geschichte gesät hatte. Doch das TRON-Franchise ruhte nicht lange und bereits 2017 flammten Gespräche über einen neuen Film auf, diesmal mit Oscarpreisträger Jared Leto in der Hauptrolle. Garth Davis (Lion) wurde später als Regisseur des neuen Films verpflichtet, der unter dem Arbeitstitel TRON: Ares entwickelt wurde (Ares soll der Name von Letos geheimnisvollem Charakter sein).
Die Pandemie hat die Entwicklung des Films verzögert und Davis ist inzwischen ausgestiegen. Doch Disney hat bereits einen Nachfolger im Blick und plant, kommenden August mit den Dreharbeiten in Vancouver zu beginnen. Der norwegische Filmemacher Joachim Rønning , der für Disney Maleficent: Mächte der Finsternis und Pirates of the Caribbean: Salazars Rache inszeniert hat, ist im Gespräch für die Regie von TRON: Ares. Jesse Wigutow (Es bleibt in der Familie) schrieb das Drehbuch, das als Fortsetzung von TRON: Legacy fungieren soll. Ob irgendwelche Darsteller oder Figuren aus der Franchise-Historie im nächsten Film zurückkehren werden, ist noch nicht bekannt. Zumindest auf Bruce Boxleitner als TRON hoffe ich, würde aber auch sehr gerne Wilde als Quorra wiedersehen.
Jared Leto ist zweifelsohne ein toller Musiker und in richtigen Rollen auch ein wandlungsfähiger Schauspieler. Bei Blockbustern oder zumindest bei Comicverfilmungen hatte er bislang jedoch kein gutes Händchen. Weder seine Darstellung des Jokers in Suicide Squad noch sein Vampir Morbius in der gleichnamigen Marvel-Verfilmung hatten viele Fans. Beide Filme gehören für mich tatsächlich zu den schlechtesten Comicadaptionen der letzten zehn Jahre. Ich drücke die Daumen, dass er sich mit TRON 3 etwas rehabilitieren kann.