Links: Garrett Hedlund und Olivia Wilde in TRON: Legacy © 2010 Walt Disney Pictures
Rechts: Jared Leto in The Outsider © 2018 Netflix
Quelle: Screenrant
Erinnert Ihr Euch noch an den 3D-Hype im Zuge des Riesenerfolgs von Avatar? Heutzutage kräht kein Hahn mehr nach der dritten Dimension in den Kinos. Nach und nach haben Kinogänger eingesehen, dass der happige 3D-Aufschlag häufig keinen nennenswerten Mehrwert mit sich bringt und im schlimmsten Fall durch ein zu dunkles Bild sogar das Filmvergnügen stört. Das liegt u. a. auch daran, dass sich viele Filmemacher nicht sonderlich um den 3D-Aspekt ihrer Filme kümmern. Als 3D jedoch kurze Zeit groß in Mode war, gab es tatsächlich einige echte Perlen, die in den Händen richtiger Regisseure die Technik wirklich ausgenutzt haben, wie Martin Scorseses Hugo Cabret, Alfonso Cuaróns Gravity und Joseph Kosinskis TRON: Legacy. Kosinskis Fortsetzung des Achtziger-Kultfilms ist visuell und dank Daft Punks Soundtrack auch auditiv so spektakulär gewesen, dass ich kaum glauben konnte, dass der Film Kosinskis Regiedebüt war.
Obwohl der erste TRON kein großer Kassenhit war und Kosinski verhältnismäßig unerfahren, vertraute Disney dem Filmemacher ein sattes Budget von $170 Mio für TRON: Legacy an. Jeden Cent davon konnte man auf der Leinwand sehen. Kurz nach der Veröffentlichung des Films begann Kosinski mit der Entwicklung eines dritten Teils mit dem Arbeitstitel TRON: Ascension. TRON: Legacy-Darsteller Garrett Hedlund und Olivia Wilde wurden für den den Film bestätigt und der Film sollte laut Kosinski von einer "Invasion" der Wesen aus der Computerwelt in die reale Welt handeln.
Das Drehbuch war laut Kosinski zu 80% fertig und die Dreharbeiten sollten im Herbst 2015 beginnen, als Disney wenige Monate davor überraschend die Notbremse gezogen hat. Das Projekt wurde nicht komplett abgesagt, sondern laut Kosinski vorerst "eingefroren". Als mögliche Grund dafür nannte Hedlund den Kassenflop von Disneys ambitioniertem Film A World Beyond. Danach ließ Disney bei ambitionierten, kostspieligen Science-Fiction-Filmen außerhalb der etablierten großen Franchises Vorsicht walten. Zwar war TRON: Legacy mit rund $400 Mio Einspiel weltweit ein solider, aber kein überragender Erfolg.
Lange ließ Disney das Franchise jedoch nicht ruhen. Bereits im März 2017 wurde berichtet, dass ein brandneuer TRON-Film von Disney mit Oscarreisträger Jared Leto (Suicide Squad) in Arbeit sei. Kurze Zeit später hat Leto das Projekt bestätigt. Mit Kosinskis Vision sollte es wohl nichts mehr zu tun haben, denn 2020 wurde Garth Davis (Lion – Der lange Weg nach Hause) als Regisseur an Bord gebracht. Seitdem wurde es wieder ruhig um Letos TRON, der möglicherweise den Titel TRON: Ares tragen wird. Es ist auch durchgesickert, dass eine TRON-Realserie von John Ridley (12 Years a Slave) für den Streaming-Dienst Disney+ in Entwicklung war, aber abgesagt wurde, bevor das Projekt überhaupt öffentlich bekannt wurde.
Ende letzten Jahres tauchten dann im Internet Setfotos on Flynn’s Arcade auf, einem wichtigen Schauplatz der TRON-Filme, was Gerüchte über baldigen Drehstart befeuert hat. Als Leto selbst auf den Film kürzlich angesprochen wurde, bestätigte er, dass der Film immer näher rückt: (aus dem Englischen)
Ich bin ein Riesenfan von TRON und wir arbeiten hart an TRON mit unseren unglaublichen Partnern bei Disney. Es ist einfach eine großartige Gruppe kreativer Leute. Es rückt näher. Es rückt näher und näher, und wer weiß? Etwas kommt vielleicht früher als später.
Es bleibt weiterhin unklar, ob TRON 3 mit Leto in irgendeinem Zusammenhang mit den ersten beiden Filmen stehen wird. Ich finde de TRON-Welt faszinierend und bin auf den neuen Film natürlich gespannt, doch es ist sehr schade, dass Kosinski sein geplantes Sequel nicht verwirklichen durfte.