Olivia Wilde in TRON: Legacy (2010) © Walt Disney Pictures
Quelle: Comicbook
Seit der unvermittelten Absage des dritten TRON-Films kurz vor geplantem Drehbeginn vor fünf Jahren, befeuern Darsteller und Macher in regelmäßigen Abständen die Gerüchte, der Film sei nicht endgültig tot. Erst letztes Jahr sprach Co-Produzent Justin Springer darüber, dass TRON 3 in internen Kreisen bei Disney immer noch ein Thema sei. Jetzt meldete sich auch TRON: Legacy-Regisseur Joseph Kosinski zu Wort und bekräftigte, dass TRON ein für Disney immer noch wichtiges Franchise sei: (aus dem Englischen)
Es gab immer Interesse an einem Sequel seit Legacy. Es gab immer Gespräche und Geflüster darüber, einen weiteren zu drehen und die Geschichte fortzuführen. Ich war vor einigen Jahren in China und habe gesehen, wie sie die TRON-Attraktion in Shanghai gebaut haben, die scheinbar ziemlich großartig ist, ich würde sie gerne mal irgendwann erleben.
Ich denke, es ist immer noch ein schönes Juwel in der Krone von Disneys Katalog, und ich denke, es gibt Fans und Leute, die im Inneren von Disney darauf pochen. Also denke ich, es könnte kommen. Wie bei allen Dingen, braucht es den richtigen Zusammenfluss von… es geht um das Timing und die richtigen Elemente und alles muss exakt zusammenkommen, damit ein Film zustandekommt.
Ich glaube, dass es möglich ist, und ich denke, dass der Film es verdient. Ich denke, es gibt Ideen im Franchise, und die Tatsache, dass es so einzigartig ist und nichts genauso aussieht oder klingt, diese TRON-Geschichte. Ich denke, das Franchise hat eine Zukunft und ich hoffe, dass sie diese Filme weiter machen.
Nicht wirklich dafür spricht leider, dass eine ursprünglich für Disney+ angedachte "TRON"-Realserie von Oscargewinner John Ridley (12 Years a Slave) bereits im Planungsstadium eingestampft wurde. Falls Ihr gerade erstmals von einer "TRON"-Serie lest, wundert Euch nicht. Disney hat deren Entwicklung nie öffentlich kundgetan. Erst nach der Absage des Projekts hat Branchenblatt The Hollywood Reporter davon berichtet.
TRON: Legacy kam 2010 28 Jahre nach dem bahnbrechenden Originalfilm in die Kinos und spielte weltweit knapp $400 Mio ein. Für ein Sequel zu einem kultigen, aber nicht extrem erfolgreichen Film nach fast drei Jahrzehnten war es ein gutes Ergebnis, doch angesichts des $170-Mio-Produktionsbudgets auch kein großer Profitbringer für Disney. Legacy bestach vor allem durch seine einzigartige Optik, fantastische 3D-Effekte und einen Score von Daft Punk, hatte aber Schwächen im Plot. Nichtsdestotrotz bereitete der Film am Ende interessante Iden vor, die im Sequel hätten fortgeführt werden können, darunter den Übergang von Olivia Wildes Figur aus dem "Raster" in die reale Welt. Wilde war, genauso wie Garrett Hedlund, für die geplante Fortsetzung mit dem Titel TRON: Ascension bereits bestätigt, bevor diese gecancelt wurde.
Vor einigen Jahren erklärte Kosinski seine Pläne für den Film:
Der Film hieß TRON: Ascension, ich denke, das ist bekannt. Ich denke, das Drehbuch war zu 80% fertig. Wir waren gut in Form. Wir hatten noch acht oder neun Monate bis Drehbeginn, was noch viel Zeit ist, bis man drehbereit ist, aber ich denke, das Skript war schon gut in Form. Was mich an dem Konzept wirklich begeistert hat, war, dass es ein Invasionsfilm vom Inneren der Maschine nach außen in die echte Welt ist, also das Gegenteil von dem, was wir bislang gesehen haben. Wir haben das schon am Ende von Legacy angedeutet, als Quorra herausgekommen ist, aber die Idee für Ascension war, dass der erste Akt in der realen Welt spielt, der zweite Akt in der Welt von TRON oder den verschiedenen Welten von TRON, und der dritte Akt wäre komplett in der realen Welt. Ich denke, das öffnet das Konzept von TRON wirklich weit auf eine Weise, die auf der Leinwand aufregend zu sehen gewesen wäre. Aber es gibt auch eine wirklich interessante Charakterstudie von Quorra und die Thematik "einer Fremden im fremden Land". Sie versucht, für sich herauszufinden, wo sie hingehört, nachdem sie einige Jahre in der realen Welt gelebt hat.
Seinen Hang für spektakuläre Bilder und wuchtigen Sound bewies Kosinski drei Jahre nach TRON: Legacy mit Oblivion und auch seine Fortsetzung Top Gun: Maverick verspricht, dieses Jahr ein Fest für die Sinne auf einer möglichst großen Leinwand zu werden. Ich hoffe, dass er die Gelegenheit bekommen wird, auch zur Welt von TRON zurückzukehren, in der er sein Regiedebüt gefeiert hat.