Garrett Hedlund und Olivia Wilde in TRON: Legacy (2010) © Walt Disney Pictures
Quelle: Joachim Rønning Instagram
Als Thirty Seconds to Mars-Frontmann Jared Leto 2014 den Oscar als bester Nebendarsteller für seine Performance in Dallas Buyers Club gewonnen hat, blickte er bereits auf eine beachtliche Filmografie zurück, zu der gefeierte Filme wie Fight Club, Durchgeknallt, Requiem for a Dream, American Psycho und Lord of War zählten. Nach seinem Oscarsieg wurden Leto erstmals Blockbuster-Rollen angeboten, doch seine Erfolgsbilanz war seitdem bestenfalls wechselhaft. Sein viel gehypter und beworbener Auftritt als Joker in Suicide Squad wurde vom Studio bis zur Unkenntlichkeit zerschnitten. Die Comicverfilmung war ein Kassenhit doch Kritiker ließen am Film und an Leto kein gutes Haar. Für seine Rolle als möglicher Serienkiller in The Little Things erhielt er Lob, der Film selbst floppte aber an den Kinokassen.
Letos kaum wiedererkennbarer Auftritt in Ridley Scotts House of Gucci polarisierte die Kritiker und brachte ihm Goldene Himbeere als schlechtester Nebendarsteller ein. Den Anti-Oscar erhielt er ein Jahr später wieder, diesmal für die Marvel-Verfilmung Morbius, die gnadenlos in der Kritik zerrissen wurde und an den Kinokassen floppte. Auch Disneys Geistervilla mit Leto in der Schurkenrolle floppte letztes Jahr.
Dass er ein guter Schauspieler ist, hat er schon mehrfach gezeigt. Hat Leto einfach kein gutes Händchen bei der Wahl von großen Studio-Projekten? Jedenfalls wird er trotz der genannten Misserfolge demnächst wieder in einem effektreichen Big-Budget-Blockbusterkandidaten zu sehen sein. Er übernimmt die Hauptrolle im dritten Teil von Disney visuell bahnbrechendem TRON-Franchise. Ursprünglich angekündigt wurde ein neuer TRON-Film mit Leto 2017, nachdem zuvor die geplante direkte Fortsetzung zu TRON: Legacy mit Garrett Hedlund und Olivia Wilde kurz vor Drehstart abgesagt worden war. Es zogen jedoch fast sieben Jahre ins Land, bis TRON: Ares, wie der neue Film heißen wird, konkret wurde. Nachdem Joachim Rønning (Maleficent: Mächte der Finsternis) Garth Davis (Lion – Der lange Weg nach Hause) als Regisseur ersetzt hatte, sollten die Dreharbeiten eigentlich letzten August schon beginnen, mussten aber wegen des Autoren- und Schauspieler-Doppelstreiks verschoben werden. Vor wenigen Tagen hat Rønning dann den Beginn der Dreharbeiten offiziell über Instagram bekanntgegeben.
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Jesse Wigutow (Es bleibt in der Familie) und Jack Thorne (Enola Holmes) schrieben das Drehbuch zum Film, in dem Leto die Manifestation des titelgebenden Computerprogramms Ares verkörpert, die in die reale Welt kommt. Im Gegensatz zu den bisherigen beiden TRON-Filmen soll TRON: Ares mehr Zeit in der realen Welt und weniger auf dem Grid verbringen. Für Leto ist TRON: Ares ein besonders wichtiges Projekt, da er auch als Produzent des Films fungiert.
Evan Peters ("Dahmer") spielt den Bösewicht des Films und es wird gemunkelt, dass sein Charakter Ed Dillinger Jr. sein könnte, der Sohn des Schurken aus dem Originalfilm. Cillian Murphy verkörperte den Charakter in einer Gastrolle in TRON: Legacy. Cameron Monaghan ("Gotham"), Jodie Turner-Smith (Queen & Slim), Sarah Desjardins ("The Night Agent") und Greta Lee (Past Lives – In einem anderen Leben) spielen weitere, noch unbekannte Rollen. Inwieweit TRON: Ares an die ersten beiden Filme anknüpfen wird und ob Bruce Boxleitner seine Rolle als TRON wieder verkörpern wird, ist noch unklar.
Der oscarnominierte Kameramann Jeff Cronenwerth, der u. a. an David Finchers Fight Club, Gone Girl, Verblendung und The Social Network gearbeitet hat, zeichnet sich für die Bilder des Films verantwortlich.
TRON: Ares hat aktuell noch keinen Kinostart und wird vermutlich irgendwann nächstes Jahr anlaufen. Ich finde es etwas bedauerlich, dass die Geschichte von TRON: Legacy nicht direkt fortgeführt wird. Olivia Wildes Charakter Quorra fand ich interessant und Joseph Kosinskis Film war eine audiovisuelle Wucht mit einem brillanten Daft-Punk-Score.