"Ich sah eher aus wie Bill Maher": Jeff Bridges mochte seine digitale Verjüngung in TRON: Legacy nicht

Man mag sie, man hasst sie oder man hat sich an sie gewöhnt: Computereffekte sind aus dem modernen Blockbusterkino nicht mehr wegzudenken. Sogar Filmemacher wie Christopher Nolan, die großen Wert darauf legen, dass die Effekte in ihren Filmen möglichst handgemacht und dadurch greifbar sind, kommen nicht gänzlich ohne CGI-Unterstützung aus. Man merkt es ihren Filmen nur deutlich weniger an als dem durchschnittlichen MCU-Blockbuster oder George Lucas' Star-Wars-Prequels. Wenn sie von talentierten Leuten sorgfältig umgesetzt und nicht inflationär eingesetzt werden, kann CGI auch etwas Wundervolles sein. Deshalb wirken viele Computereffekte in wegweisenden Filmen wie Terminator 2 und Jurassic Park heute immer noch zeitlos, während das CGI in einigen der neusten Blockbuster trotz gigantischer Budgets bereits bei der Veröffentlichung schrecklich aussieht.

Eins der umstrittensten Anwendungsgebiete von Computereffekten betrifft digitale Verjüngung von Schauspielern. Erste Versuche digitaler Verjüngung gab es Mitte der 2000er. Damals beschränkte sie sich auf wenige Szenen und sah häufig furchtbar aus. Die Technik ist immer noch nicht perfekt und schrammt häufig nur knapp am Uncanny-Valley-Effekt vorbei, doch sie hat gigantische Fortschritte gemacht, sodass Filme wie Captain Marvel oder Indiana Jones und das Rad des Schicksals ihre Charaktere über weitere Strecken oder sogar die gesamte Laufzeit hinweg größtenteils überzeugend verjüngen können. Wer sich mal vor Augen führen möchte, wie weit die digitale Verjüngung seit ihren Anfängen gekommen ist, sollte sich die jüngeren Versionen von Patrick Stewart und Ian McKellen in X-Men – Der letzte Widerstand (hier) und X-Men Origins: Wolverine (hier) anschauen.

Den ersten Versuch, einen Darsteller nicht nur in einer kurzen Sequenz, sondern über längere Zeit zu verjüngen, machte TRON: Legacy 2010. Darin spielte Originalstar Jeff Brigdes eine Doppelrolle und verkörperte neben dem natürlich gealterten Originalcharakter Kevin Flynn auch das ihm nachgebildete größenwahnsinnige Programm Clu, das wie ein junger Bridges aussehen sollte. Um diese digitale Nachbildung umzusetzen, wurde Archivmaterial von Bridges aus dem Film Gegen jede Chance benutzt, doch das dürftige Ergebnis fiel in dem ansonsten visuell spektakulären Film wie ein bunter Hund auf und kostete TRON: Legacy möglicherweise seine Nominierung für den Effekte-Oscar.

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Auch Bridges selbst war kein Fan seines jüngeren Looks in dem Film, wie er jetzt im Podcast Happy Sad Confused dem Moderator Josh Horowitz verraten hat. So findet Bridges, dass Clu in dem Film dem US-amerikanischen Fernsehmoderator und Comedian Bill Maher mehr ähnelte als ihm selbst: (aus dem Englischen)

Ich war nicht besonders zufrieden mit dieser digitalen Nachbildung von mir. Ich dachte, dass ich eher aussah wie Bill Maher als wie ich selbst.

Bridges wird demnächst zu seiner Rolle als Kevin Flynn in TRON: Ares zurückkehren, diesmal voraussichtlich ohne digitale Verjüngung. Oscargewinner Jared Leto spielt die Hauptrolle im dritten Teil der Reihe und verkörpert das titelgebende Computerprogramm, das in die reale Welt kommt. Joachim Rønning (Maleficent: Mächte der Finsternis) führte Regie. In die Kinos wird TRON: Ares voraussichtlich nächsten Oktober kommen.

Quelle: Happy Sad Confused Podcast

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