Woody Harrelson und Matthew McConaughey in "True Detective" (2014) © HBO
Quelle: Deadline
Kaum ein Genre wird im Fernsehen so gerne geschaut, wie die Krimis. Das wird bereits offensichtlich, wenn man sich den langanhaltenden Erfolg der "Tatort"-Reihe anschaut. Deshalb gibt es seit jeher auch Krimiserien wie Sand am Meer. Da aus der Masse herauszustechen, ist eine beachtliche Leistung, und kaum einer Serie ist das so sehr auf Anhieb gelungen, wie der ersten Staffel von "True Detective", die 2014 die Serienwelt im Sturm erobert hat. Die über zwei Zeitebenen erzählte Geschichte von zwei grundverschiedenen Mordermittlern, die in Louisiana nach einem Serienmörder suchen und dabei möglicherweise einem Kult auf die Schliche kommen, begeisterte mit dichter Atmosphäre, philosophischen Anflügen, karrierebesten Performances von Matthew McConaughey und Woody Harrelson und der stilsicheren, cineastischen Regie von Cary Joji Fukunaga.
Serienschöpfer Nic Pizzolatto schrieb alle Folgen der ersten Staffel im Alleingang und weil sie auch alle von Fukunaga inszeniert wurden, fühlte sich Staffel 1 wie aus einem Guss, im Prinzip sogar wie ein überlanger Film, der auch hätte von David Fincher inszeniert werden können. HBO verlängerte den Quotenhit um eine zweite Staffel, die jedoch dem Zeitdruck der Produktion und den hohen Erwartungen nicht standhalten konnte. Die Reaktionen fielen gemischt aus, Zuschauer wandten sich nach anfänglichem Interesse von der Serie ab. HBO und Pizzolatto legten daraufhin eine längere Pause ein und brachten die Serie dreieinhalb Jahre später mit einer dritten Staffel zurück, die zwar etwas bessere Kritiken erhielt als die zweite, aber auch nicht an den Hype der ersten anknüpfen konnte.
Kurz nachdem Staffel 3 gelaufen war, erklärte Pizzolatto, er habe eine aufregende Idee für eine weitere Staffel. HBO war zwar an einer Fortführung der Anthologie-Serie interessiert, jedoch nicht an Pizzolattos Idee. Die beiden gingen getrennte Wege, doch der Kabelsender plante weiter an einer vierten "True Detective"-Staffel ohne den Serienschöpfer. Frisches Blut war gefragt. Als potenzielle Showrunner wurden u. a. Sam Levenson ("Euphoria") und Lucia Puenzo ("Cromo") gezogen.
Ob sich der Sender inzwischen entschieden hat, wer bei "True Detective" demnächst federführend sein wird, ist unbekannt, doch eine vierte Staffel ist weiterhin in Planung. Das hat Casey Bloys, der Chief Content Manager von HBO und HBO Max, bestätigt:
Es gibt etwas im Bereich von "True Detective", es gibt Dinge, bei denen wir ein gutes Gefühl haben. Ich würde sagen, bleibt dran.
Ich bleibe auf jeden Fall dran. Pizzolattos komplexe Drehbücher waren ein Kernelement der Serie, aber ich bin auch neugierig, welchen eigenen Stempel ein anderer Autorin oder Autorin der Serie aufdrücken kann.