Heute Nacht werden Millionen Augen auf die erste Präsidentschaftsdebatte zwischen Donald Trump und Kamala Harris gerichtet sein. Nach dem desaströsen Auftritt des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden im Juni, die dazu geführt hat, dass Biden dem öffentlichen Druck nachgegeben und sich aus dem Rennen um die Präsidentschaft zurückgezogen hat, lasten alle Hoffnungen der US-amerikanischen Demokraten (und weiten Teilen der rational und zukunftsbewusst denkenden Welt) auf Vizepräsidentin Harris, die nach aktuellen Umfragen im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Trump liegt. Sollte Trump sich bei den Wahlen am 5. November durchsetzen, würde er Geschichte schreiben. Als erster Republikaner und zweiter US-Präsident überhaupt, würde er nach einer Amtszeit und einer darauffolgenden Niederlage wiedergewählt werden. Zuvor gelang dies nur Grover Cleveland 1892.
Die US-amerikanische Bevölkerung ist gespaltener denn je. Trumps Personenkult und der Fanatismus seiner Anhänger sind größer denn je und spätestens seit dem Attentatsversuch auf ihn gilt er für viele von ihnen als Märtyrer. Zugleich wächst auch die Angst seiner Widersacher vor Vergeltungsmaßnahmen und politischen "Säuberungsaktionen" nach seiner Wahl.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass ausgerechnet heute, kurz vor der TV-Debatte von Trump und Harris, der erste Trailer zu The Apprentice veröffentlicht wurde, der verspricht, einer der meistdiskutierten Filme des Jahres zu werden. Der deutsche Zusaztitel The Trump Story sagt schon alles. The Apprentice, der seinen Titel einerseits der von Trump produzierten und geleiteten Reality-Show, andererseits aber seiner unmittelbaren Thematik verdankt, handelt von den prägenden Jahren des jungen Donald Trump in den Siebzigern und seiner Beziehung zum umstrittenen und ethisch mehr als fragwürdigen Juristen Ray Cohn, der jahrelang Trumps Mentor war und ihn zu dem Mann gemacht haben soll, den die ganze Welt in den letzten zehn Jahren kennengelernt hat.
Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen, sondern den Trailer schauen, der Marvel-Stars Sebastian Stan und Maria Bakalova als Trump und seine erste Ehefrau Ivana sowie "Succession"-Darsteller Jeremy Strong als Ray Cohn zeigt:
Deutscher Trailer
Originaltrailer
Der Film des iranisch-dänischen Regisseur Ali Abassi (Border, Holy Spider) feierte bei den Filmfestspielen von Cannes im Mai seine Weltpremiere und wurde überwiegend positiv aufgenommen. Für deutlich größere Schlagzeilen sorgte er jedoch nicht mit seinen Kritiken, sondern mit der einer wenig schmeichelhaften Darstellung von Trump, einschließlich seiner Amphetamin-Nutzung, Fettabsaugung und seines sexuellen Übergriffs an seiner Ehefrau Ivana, von dem sie während der Scheidung berichtet, ihre Aussage aber später zurückgezogen hat.
Wütende Reaktionen aus Trumps Lager, die mit Klagen drohten und (vergeblich) Abmahnungen an die Produktionsfirmen schickten, um die Veröffentlichung des Films zu verhindern, ließen nicht lange auf sich warten und tatsächlich traute sich kein großer US-Verleih an den Film aus Angst vor einem üblen gerichtlichen Nachspiel.
Letztlich holte sich das kleine Independent-Label Briarcliff die US-amerikanischen Vertriebsrechte und wird den Film in ausgewählten nordamerikanischen Kinos im Oktober veröffentlichen. Damit geben sich die Produzenten jedoch nicht zufrieden und haben eine Crowdfunding-Kampagne bei Kickstarter gestartet, um eine breitere Veröffentlichung des Films zu ermöglichen, sodass möglichst viele US-Amerikaner die Gelegenheit bekommen, ihn zu sehen, bevor sie den Gang zur Wahlurne machen. Inzwischen sind dabei mehr als 300.000 US-Dollar (das Dreifache vom ursprünglich gesetzten Ziel) zusammengekommen. In Deutschland wird der Filmverleih DCM The Apprentice – The Trump Story am 17. Oktober in die Kinos bringen.
Unten könnt Ihr noch einen englischsprachigen Filmclip und das offizielle Filmplakat sehen:
Quelle: Briarcliff Entertainment, DCM
