Links: Jenna Ortega in The Life After © 2021 Warner Bros. Pictures
Rechts: Jacob Elordi in "Euphoria" © 2019 HBO
Quelle: Watchalong Podcast
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als 2007 die Verfilmung von Stephenie Meyers keuschem Vampir-Liebesroman "Bis(s) zum Morgengrauen" (OT: "Twilight") angekündigt wurde. Sofort habe ich den Film gedanklich als sicheren Flop abgeschrieben. Eine Teenie-Liebesgeschichte mit zwei No-Names in den Hauptrollen und glitzernden Vampiren?! Wer wird das sehen wollen? Ich war nicht alleine, denn bevor Summit Entertainment die Verfilmung übernahm, hatten mehrere andere Studios sie bereits abgelehnt, weil sie nicht an das kommerzielle Potenzial geglaubt hatten.
Rückblickend lag das wohl daran, dass sowohl ich als damals 21-jähriger Mann als auch die meisten Entscheidungsträger der Studios denkbar weit entfernt von der Zielgruppe der Romane waren. Wir wurden alle eindrucksvoll eines Besseren belehrt, als Twilight 2008 in die Kinos kam und mehr als $400 Mio weltweit eingespielt hat. Das war erst der Anfang, denn der Film machte Edward und Bella populärer, als sie es als Romanfiguren je waren. Die nachfolgenden vier Filme waren deutlich erfolgreicher. Die fünfteilige Reihe spielte zusammengerechnet fast 3,4 Milliarden US-Dollar im Kino ein und erwirtschaftete mehr als eine weitere Milliarde in Heimkino, denn es war schließlich noch eine Zeit, in der Menschen DVDs und Blu-rays kauften.
Für ihre Stars Robert Pattinson und Kristen Stewart war die Twilight-Reihe ein Fluch und ein Segen zugleich. Über Nacht hatten sie Millionen leidenschaftlicher Fans, die jedem ihrer Schritte folgten. Dass die beiden eine Zeitlang auch im echten Leben miteinander liiert waren, hat erst recht dazu beigetragen, dass sie unfreiwillig zu Lieblingen der Klatschpresse wurden. Zugleich wurden sie von vielen Filmfans als Schauspieler lang nicht ernstgenommen und lediglich auf ihre Twilight-Rollen reduziert, obwohl beide viel mehr können, wie sie in den elf Jahren seit dem zweiten Breaking-Dawn-Film mehrfach in kleinen Independent-Produktionen unter Beweis gestellt haben. Wer wirklich glaubt, dass Pattinson und Stewart nicht schauspielern können, sollte sich Filme wie The Rover, Good Time, Der Leuchtturm, Still Alice und Spencer anschauen.
Die Zeit vergeht schnell und dieses Jahr feiert der erste Twilight-Film bereits sein 15. (!) Jubiläum. Zu diesem Anlass hat Regisseurin Catherine Hardwicke für eine Folge des Watchalong-Posdcasts ihren Film noch mal angeschaut und kommentiert. Dabei kam auch die Frage auf, wen sie als Edward und Bella besetzen würde, wenn sie den Film heute drehen würde. Dabei hat sie sich für zwei der aktuell heißesten Shooting Stars Hollywoods: Jacob Elordi ("Euphoria") und Jenna Ortega ("Wednesday") entschieden. Hardwicke erklärte: (aus dem Englischen)
Er (Elordi) ist großartig. Er wäre heute vermutlich Edward. […] Ich denke, dass es heutzutage wirklich viele coole junge Schauspieler gibt. Du hast soeben Jenna Ortega erwähnt, sie ist unglaublich.
Hardwicke fügte auch hinzu, dass obwohl sie Pattinson als Edward haben wollte, das Studio von seinem Aussehen als potenzieller Mädchenschwarm zunächst nicht überzeugt war:
Als er zu mir nach Hause kam, hatte er eine schwarze Ponyfrisur und war nicht in Form, weil er die ganze Zeit im Pub abhing. Nachdem ich ihn zusammen mit Kristen bei mir zu Hause habe vorsprechen lassen, habe ich mir am nächsten Morgen die Videoaufnahmen angeschaut und war davon überzeugt, dass es nicht nur in persona, sondern auch auf Kamera funktioniert. Ich musste sicher sein.
Ich schickte die Aufnahmen an Summit und er hat sie getroffen. Sie haben mich angerufen und gefragt: "Denkst du, dass du diesen Kerl gut aussehen lassen kannst?" Ich sagte: "Ja, das denke ich. Habt ihr seine Wangenknochen gesehen? Wir ändern seine Frisur und alles und er wird trainieren und er wird wunderschön sein. Aber sie haben es anfangs nicht geglaubt. Er ging ja auch in einem fleckigen Shirt hin oder so was. So war Rob.
Auch wenn die Besetzung von Elordi und Ortega als Edward und Bella sicherlich für großes Aufsehen im Internet und besonders bei der TikTok-Generation sorgen würde, ist es natürlich alles nur hypothetisches Wunschdenken. Ein Twilight-Reboot ist aktuell nicht geplant, dafür befindet sich eine "Twilight"-Serie bei Lionsgate in einem frühen Entwicklungsstadium.