Quelle: The Hollywood Reporter
Die jungen Menschen heutzutage können wahrscheinlich mit "Unsere kleine Farm" (OT: "Little House on the Prairie") nicht viel anfangen, doch Kinder der Siebziger und Achtziger werden sich wahrscheinlich an die immens populäre US-Serie erinnern, die seit 1976 auf ARD ausgestrahlt wurde. Über neun Staffeln mit 205 Folgen und drei TV-Filme erzählte "Unsere kleine Farm" die Geschichte von Charles und Caroline Ingalls, die sich mit ihren vier Töchtern in den 1880ern auf einer Farm in der Nähe des Städtchens Walnut Grove in Minnesota niederlassen. Die Serie behandelte Themen wie Rassismus und Drogenmissbrauch, war jedoch entsprechend der Zeit, in der sie produziert wurde, recht konservativ und stellte den Glauben häufig als bestes Mittel zur Lösung von Problemen dar. Die Serie beruhte auf der Bücherreihe von Laura Ingalls Wilder, die darin wiederum ihre Kindheit als Tochter einer Pionier-Familie Ende des 19. Jahrhunderts niedergeschrieben hat.
Seit einiger Zeit geistert in Hollywood der Wunsch herum, die Serie für ein modernes Publikum wiederzubeleben, und zwar auf der Leinwand. Scott Rudin, der Produzent von Filmen wie True Grit, The Social Network und Captain Phillips, steht hinter dem Familiendrama. Lange Zeit war David Gordon Green (Prince Avalanche) als Regisseur im Gespräch, doch jetzt wurde ein neuer Kandidat ins Auge gefasst. Sean Durkin, der vor drei Jahren mit dem grandiosen Psychodrama Martha Marcy May Marlene seinen Durchbruch feierte, soll Unsere kleine Farm fürs Kino inszenieren. Nach seinem beeindruckenden Debüt hat Durkin überraschenderweise bislang keinen weiteren Film inszeniert, sondern nur die britische Miniserie "Southcliffe".
Das Drehbuch zum Film stammt von Abi Morgan (Shame, Die eiserne Lady). Eigentlich steckt ein interessantes Team hinter dem Projekt, doch momentan kann ich wenig Begeisterung dafür aufbringen. "Unsere kleine Farm" ist ein Produkt ihrer Zeit gewesen und es wird einiger Abänderungen bedürfen, um den Film zeitgemäß zu gestalten. Andererseits bin ich schon seit Martha Marcy May Marlene auf die nächste Regiearbeit von Durkin gespannt.