Daniela Nieves und Sisi Stringer in "Vampire Academy" © 2022 Universal Television/Peacock
Quelle: Marguerite MacIntyre Twitter
Harry Potter, Der Herr der Ringe, Die Tribute von Panem, Twilight und James Bond zählen zu den kommerziell erfolgreichsten Filmreihen der Kinogeschichte. Doch ihr Erfolg kam jedoch nicht aus dem Nichts, denn bevor die zu Filmen wurden, waren diese Reihen bereits als Romane Bestseller. Es hat natürlich einen Vorteil, wenn man einen Stoff verfilmt, der bereits eine große Fangemeinde hat. Das ist auch eine der Zutaten im Erfolgsrezept der Comicverfilmungen, die seit Jahren die Kinocharts dominieren.
Doch eine erfolgreiche Buchvorlage alleine garantiert noch keine erfolgreiche Verfilmung. Auch Filme wie Tintenherz, Mitternachtszirkus, Stormbreaker, Beautiful Creatures und Eragon basierten auf erfolgreichen Romanreihen, gingen jedoch im Kino sang- und klanglos unter, sodass geplante Fortsetzungen schnell eingestampft wurden. Manche Büchererfolge erhielten nach gefloppten Verfilmungen eine zweite Chance, wo sie größeren Anklang fanden, wie "Shadowhunters" und "Alex Rider". Diese Chance hat auch Richelle Meads Young-Adult-Reihe "Vampire Academy" bekommen, nachdem ihre erste Filmadaption von 2014 im Kino gefloppt war. Trotz des Misserfolgs des Films haben die Produzenten damals versucht, eine Fortsetzung zu finanzieren und riefen dafür eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben, um potenziellen Geldgebern zu zeigen, dass Interesse an den Filmen besteht. Diese scheiterte jedoch kläglich – vermutlich, weil die Zielgruppe Teenager sind, die bekanntlich nicht in Geld schwimmen – und erreichte gerade einmal rund $250.000 von ihrem $1,5-Mio-Ziel.
Weitere Filme waren damit vom Tisch, doch "Vampire Academy" wurde letztes Jahr vom US-Streaming-Dienst Peacock als Serie wiederbelebt und mit einem neuen Cast rebootet, möglicherweise in der Hoffnung, dass die Serienversion, wie schon bei "Shadowhunters", besser funktioniert. Julie Plec, die mit "Vampire Diaries", "The Originals" und "Legacies" bereits Erfolge im Fernsehen mit Young-Adult-Vampirserien verbuchen konnte, zeichnete sich für die "Vampire Academy"-Serie mitverantwortlich.
Eigentlich sind das gute Voraussetzungen gewesen und die Serie über die gutmütige Vampir-Prinzessin Lissa Dragomir (Daniela Nieves) und ihre beste Freundin und Beschützerin Rose Hathaway (Sisi Stringer) erhielt auch deutlich bessere Kritiken als der Kinofilm, fand aber dennoch kein großes Publikum und wurde im Januar nach einer Staffel abgesetzt. Seitdem haben sich Plec und ihre Co-Schöpferin Marguerite MacIntyre, die in "Vampire Diaries" als Sheriff Elizabeth Forbes mitgespielt und als Autorin an den Spin-Offs "The Originals" und "Legacies" mitgewirkt hat, bemüht, eine neue Heimat für die Serie zu finden. Niemand hat jedoch angebissen und in einem über Twitter veröffentlichten neuen Video gab sich MacIntyre geschlagen und verkündete den Fans, dass die "Vampire Academy"-Serie endgültig tot sei: (aus dem Englischen)
Ich habe keine guten Neuigkeiten. Ich sehe keinen Weg mehr weiter. Ich habe das Gefühl, dass es jetzt an der Zeit ist, das zu sagen. Es tut mir leid, aber wir haben es wirklich versucht. Wir waren etwas still, weil es nicht viel zu sagen gab. Wir haben die Serie mit Herz und Seele beworben und haben alles versucht und es so weit gebracht, wie wir konnten.
Dennoch glaubt MacIntyre nicht, dass es die letzte "Vampire Academy"-Adaption war:
Es ist eine wunderschöne Serie, es sind wunderschöne Bücher, und es sind wunderschöne Charaktere. Sie werden in die Welt zurückkehren […] Am wichtigsten war uns, dass den Fans der Bücher gefällt, was wir machen, und das tat es und das bedeutete uns alles. Wir danken euch. Ihr habt es zu einem Hit für uns gemacht. Was auch immer sonst passiert ist, es war ein Hit, weil ihr es geliebt und unterstützt habt.
— Marguerite MacIntyre (@Caryshotwife) May 3, 2023
Tja, ich habe keine Folge der Serie gesehen, weil mir immer noch der unfassbare schlechte Film in Erinnerung geblieben ist. Nach der Absetzung (vermutlich mit einem offenen Ende) hält sich meine Motivation erst recht in Grenzen, die Serie irgendwann anzufangen. Für die Fans tut es mir leid, aber vielleicht sollte man nach den Misserfolgen des Films, der Crowdfunding-Kampagne und der Serie einsehen, dass die Bücher zwar erfolgreich sein mögen, das Interesse an einer Adaption aber einfach zu gering ist.