Quelle: The Hollywood Reporter
Angelina Jolie ist immer noch eine der berühmtesten und beliebtesten Schauspielerinnen Hollywoods, was sie erst letztes Jahr mit ihrem immens erfolgreichen Auftritt in Maleficent wieder einmal unter Beweis gestellt hat, doch im Kino hat sie sich in letzter Zeit sehr rar gemacht. Neben Maleficent war sie in den letzten fünf Jahren lediglich ein weiteres Mal auf der Leinwand zu sehen – kürzlich in ihrer dritten Regiearbeit By the Sea, die sie mit ihrem Ehemann Brad Pitt zum ersten Mal nach Mr. & Mrs. Smith im Film wiedervereint hat. Doch weiter entfernt könnte das steife Melodram, das den Stil von europäischen Kunstfilmen der Siebziger zu imitieren versucht, von der Actionkomödie der beiden nicht entfernt sein. Endlose Langeweile anstelle von sprühenden Funken stellt sich in der neuen Zusammenarbeit der beiden ein. Jolie, die erst letztes Jahr als Regisseurin des Kriegsdramas Unbroken einen großen Kinohit landete, wollte sich mit By the Sea als anspruchsvolle Cineastin beweisen und scheiterte dabei leider auf ganzer Linie. Die Kinogänger in den USA waren dementsprechend wenig interessiert und der Film spielte keine Million Dollar ein.
Dass By the Sea nicht gerade der kommerziellste Film sein würde, war dem produzierenden Studio Universal klar, das dennoch bereitwillig $25 Mio für den Film gestellt hat und nun, samt Marketing-Ausgaben, kurz davor steht, bis zu $40 Mio zu verlieren. Doch wie das Branchenblatt The Hollywood Reporter schreibt, soll Universal durchaus damit gerechnet haben und die Finanzierung von Jolies Herzensprojekt soll reines Kalkül sein. Durch diesen "Gefallen" hofft das Studio angeblich, Jolie weiterhin an sich zu binden und sie davon zu überzeugen in zwei der kommenden Projekte mitzuspielen. Eines davon ist das Remake von Frankensteins Braut, das Teil von Universals "Monster"-Universum werden soll, zu dem auch Die Mumie, Der Wolfsmensch und Dracula gehören sollen. So wie die Passung zwischen Jolie und der Rolle von Maleficent perfekt war, möchte Universal auch bei Frankensteins Braut ein ähnliches Ergebnis erzielen.
Das zweite Projekt ist ein wenig überraschender, denn eigentlich hat es jeder schon längst tot geglaubt – Wanted 2. Der erste Film kam 2008 in die Kinos, überzeugte mit ungewöhnlicher Optik und durchgeknallter Action und spielte trotz hoher Altersfreigabe weltweit $340 Mio ein. Schnell sollte ein Sequel nachgereicht werden, für das neben Hauptdarsteller James McAvoy auch Angelina Jolie zurückkehren sollte. Moment, war sie am Ende des Films nicht tot?! Offensichtlich kein Problem für das Studio, aber eins für Jolie. Sie äußerte sich 2010 skeptisch hinsichtlich einer Fortsetzung und sagte, dass ihr Charakter tot sei und auch tot bleiben sollte. Damit war das Thema für sie gegessen und besonders Sequel-freudig hat sie sich in der Zeit darauf auch nicht gezeigt, als sie sich gegen eine Fortsetzung des Agententhrillers Salt entschieden hat.
Doch Universal hat dennoch unentwegt auf Wanted 2 gehofft, ob mit oder ohne Jolie, doch natürlich würde ihre Beteiligung dem Film enorm helfen, endlich mal in die Pötte zu kommen. James McAvoy in allen Ehren, doch Jolie war die Hauptattraktion des ersten Teils. Allerdings war sie auch eindeutig tot an dessen Ende. Bedenkt man aber, welch anderes verrückte Zeug der Film uns aufgetischt hat, würde ihre Wiederauferstehung eigentlich gar nicht so auffallen, oder?