Quelle: Deadline
Die politisch geladene Serie "White City", von der wir letztes Jahr erstmals gehört haben, klang nach dem interessantesten der potenziellen künftigen Serienprojekte von AMC. Doch leider werden wir sie nie zu sehen bekommen, denn der Sender hat sich nach der Sichtung der von Stephen Gaghan (Syriana) inszenierten Pilotfolge dagegen entschieden, "White City" einen Staffelauftrag zu erteilen.
Während der Entstehung durchläuft eine TV-Serie in den USA für gewöhnlich mehrere Phasen. Nach dem ersten Konzept der Serie muss sie erst einmal grünes Licht für die Pilotfolge erhalten. Gefällt diese dem Sender, gibt es grünes Licht für die erste Staffel. Eben an dieser Stufe scheiterte "White City". Ob es an mangelnder Qualität oder an der unbequemen politischen Brisanz lag, lässt sich natürlich nicht sagen.
Die Serie war eine Schöpfung des Romanautors und Journalisten Nick McDonell, der für das TIME Magazine aus Irak und Afghanistan berichtet hat, und des Journalisten John Dempsey, der lange Zeit in Kabul gelebt hat. In dieser Stadt soll "White City" spielen und von der nahezu surrealen Welt der Expats in Afghanistan handeln. Die Hauptfigur ist Jon Liston, ein Kriegsjunkie, der den Großteil des vergangenen Jahrzehnts in Kabul verbrachte und sich stets in der ersten Reihe befand, wenn es um das Gemetzel ging. Zu Beginn der Serie schießt er über das Ziel hinaus, wenn er versucht, mit den Anführern der Aufständischen in Dialog zu treten – trotz der gegenteiligen Ratschläge von der US-Botschaft, der Stammesführer und der französischen Journalistin, mit der er liiert ist. Seine Handlungen ziehen tragische Folgen nach sich und nun muss er eine neue Rolle für sich in Kabul finden und sich seinen Schuldgefühlen, seiner Frust und seinen Zweifeln stellen, ob es irgendwas Gutes noch für ihn oder andere Westler in Afghanistan zu tun gibt. Die Hauptrollen spielten in der Pilotfolge Mercedes Mason, Josh Pence, Matt King und Tim Peper. Es ist schade, dass wir dieses ambitionierte Projekt nicht zu sehen bekommen werden.