Viele Musikerinnen und Musiker versuchen irgendwann den Sprung in die Schauspielerei. Lady Gaga, Madonna, Justin Timberlake, Jennifer Lopez, Rihanna, Ice Cube, Beyoncé, Snoop Dogg, 50 Cent… Die Liste ist lang und die Erfolgsbilanz wechselhaft. Manche geraten dabei an die Grenzen ihres Talents, andere finden in Hollywood eine stabile Zweitkarriere und für einige wenige wird die Schauspielerei sogar zu einer größeren Berufung als die Musik.
Keinem gelang der Übergang von einer Musiker- zu einer Schauspielkarriere so erfolgreich wie dem ehemaligen "Fresh Prince" Will Smith, der nach seiner ersten Film-Hauptrolle in Bad Boys 1995 rasant unter die bestbezahlten Stars und größten Kassengaranten Hollywoods aufgestiegen ist. Die 1990er und 2000er waren Will Smiths Ära mit Hits wie Independence Day, Men in Black, I Am Legend, Hitch – Der Date Doktor, Hancock und Das Streben nach Glück. Eine etwas wackelige Phase mit Misserfolgen wie Sieben Leben und After Earth folgte, doch Smith meldete sich 2016 mit dem kommerziellen Riesenerfolg von Suicide Squad zurück. Mit Disneys Aladdin wurde 2019 sein erster Milliardenhit veröffentlicht. Ein Jahr später kehrte er in Bad Boys for Life zu einer seiner Paraderollen zurück und die Massen strömten dafür in die Kinos.
Doch woran man sich an Smith aus den letzten Jahren erinnert, ereignete sich nicht auf der Kinoleinwand, sondern bei der Live-Übertragung der Oscars 2022. Und es war nicht sein großer Moment, als er den Oscar für King Richard entgegengenommen hat, sondern die Ohrfeige, die er kurz davor Chris Rock auf der Bühne verpasst hatte, weil dieser einen Witz auf Kosten seiner Frau Jada Pinkett Smith gemacht hatte. Für das Ohrfeigen-Eklat erhielt Smith zehn Jahre Hausverbot bei den Oscars. Er selbst hat sich entschuldigt und trat freiwillig aus der Academy aus. Das Image von Hollywoods Goldjungen schien angeschlagen zu sein.
Wer jedoch geglaubt hat, dass das Kinopublikum, das er jahrzehntelang unterhalten hat, sich von ihm abwenden würde, hat sich gewaltig getäuscht. Als Smiths erster Kinofilm seit dem Ohrfeigen-Skandal räumt Bad Boys: Ride or Die aktuell an den Kinokassen ab, kann mit den Einspielergebnissen des dritten Films nahezu mithalten und steuert auf mehr als $400 Mio weltweit zu. Kinogänger, die mit seinen Filmen aufgewachsen sind, lieben Will Smith immer noch.
Doch welche seiner eigenen Filme findet er am besten? Die Frage hat er bereits vor einigen Jahren eindeutig beantwortet und wählte Das Streben nach Glück, für den er seine zweite Oscarnominierung erhalten hat, sowie den ersten Men in Black als Highlights seiner Karriere, während er Wild Wild West als seinen schlechtesten Film bezeichnete. Nun wurde Smith bei einem Auftritt bei der amüsanten YouTube-Interviewreihe Hot Ones gefragt, welche vier seiner Filme er in das Mount Rushmore seiner Karriere einmeißeln lassen würde. Das Streben nach Glück und Men in Black waren natürlich dabei, doch seine anderen beiden Favoriten waren weder seine größten Kassenhits Aladdin und Independence Day noch einer der vier Bad-Boys-Filme. Sowohl Bad Boys als auch Aladdin erwähnte er immerhin als seine spaßigstes Dreherfahrungen, als seine rundherum besten Filme und Performances wählte er jedoch andere Titel: (aus dem Englischen)
Ich denke, dass der rundherum insgesamt beste Film, den ich je gemacht habe, Das Streben nach Glück ist. Direkt dahinter ist der erste Men in Black… Ich denke am meisten Spaß beim Filmdreh hatte ich bei Bad Boys und Aladdin, das hat einfach den größten Spaß bereitet. Aber die rundherum besten Filme, die besten Performances, wenn ich vier davon in eine Zeitkapsel legen würde, wären es Das Streben nach Glück, der erste Men in Black, es wäre I Am Legend und vermutlich King Richard.
Überraschend ist davon höchstens die Nennung von I Am Legend. Zwar finde ich den Film (bis auf sein Ende) auch sehr gut, würde aber Independence Day, I, Robot oder Der Staatsfeind Nr. 1 ihm vorziehen.
Welche vier Titel wären Eure Wahl für die rundherum besten Will-Smith-Filme?
Quelle: Hot Ones
