Warwick Davis in "Willow" © 2023 Lucasfilm/MGM Television
Quelle: Jonathan Kasdan Twitter
Vor wenigen Tagen erstaunte die Meldung, dass Disney+ die Fantasyserie "Willow" nach nur einer Staffel abgesetzt hat. Auch wenn Ron Howards Original-Fantasyfilm von 1988 natürlich nicht den gleichen Bekanntheitsgrad und auch nur annähernd vergleichbare Fangemeinde hat wie andere Lucasfilm-Franchises Star Wars und Indiana Jones, die Disney ebenfalls erworben hat, haben viele vermutet, dass alleine der Nostalgiefaktor und der Kultstatus des Originals genug Kinder der Achtziger und Neunziger auf die Serienfortsetzung neugierig machen würde, dass sie nicht schon nach einer Staffel mit einem Cliffhanger enden würde.
Jetzt hat sich "Willow"-Schöpfer Jonathan Kasdan, der die Idee für die Serie beim Dreh zu Solo: A Star Wars Story von Ron Howard hatte, zu Wort gemeldet und erklärt, dass es nicht ganz so eindeutig ist, wie die Medien es dargestellt haben. Es stimmt, dass eine zweite "Willow"-Staffel vorerst nicht kommen wird, doch weder er selbst noch irgendjemand bei Lucasfilm würden es als "Absetzung" charakterisieren.
Was laut Kasdan tatsächlich passiert ist, ist, dass die Hauptbesetzung der Serie aus ihren Verträgen entlassen wurde, als klar wurde, dass eine zweite Staffel aus unterschiedlichen Gründen nicht in den nächsten zwölf Monaten gedreht werden könnte. Als solchen Grund nennt Kasdan vage die allgemeine Verlangsamung der Industrie, gemeint könnte damit der drohende Streik der Autoren-, Regie- und Schauspielergewerkschaften in Hollywood sein, vor dem sich alle Studios aktuell fürchten.
Weil niemandem klar war, ob und wann "Willow" weitergedreht werden würde, wurde beschlossen, die Schauspieler nicht an eine ungewisse Zukunft zu binden. Die Entlassung des Casts aus den Verträgen ermöglicht den DarstellerInnen ab sofort, neue Hauptrollen in anderen Projekten anzunehmen. Im TV-Geschäft ist die Entlassung der Seriendarsteller aus ihren Verträgen in der Regel gleichbedeutend mit der Absetzung der Serie, weil die Verträge ansonsten neu verhandelt werden müssen und es meist kostspielig ist. Darüber hinaus erfordern die Pläne für eine zweite Staffel, die Kasdan als Volume II bezeichnet, auch die Beteiligung der DarstellerInnen, die gar keinen bindenden Vertrag hatten, wie beispielsweise Mims-Darstellerin Annabelle Davis, deren Charakter für jede Folge der zweiten Staffel vorgesehen war.
Kasdan verriet, dass alle Drehbücher für Volume II bereits geschrieben sind. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, könnte man direkt loslegen. Mit Verweis auf die lange Pause zwischen der zweiten und der dritten "Atlanta"-Staffel, Serien-Revivals wie "Party Down" und die lange Zeit zwischen dem Willow-Film und der Sequelserie schürte Kasdan bei den Fans Hoffnung, dass die Serie eines Tages weitergehen könnte. Sein komplettes Statement könnt Ihr unter dem Link oben nachlesen.
https://twitter.com/JonKasdan/status/1636618831497146368
Die "Willow"-Serie spielt mehr als 20 Jahre nach dem Film und handelt von einer Gruppe Heldinnen und Helden, die einen entführten Prinzen zu retten versuchen. Warwick Davis kehrte als Titelfigur Willow Ufgood zurück, ebenso wie Joanne Whalley als Königin Sorsha, während sich der junge neue Cast u. a. aus Erin Kellyman (Solo: A Star Wars Story), Ellie Bamber (Nocturnal Animals), Tony Revolori (Grand Budapest Hotel) und Ruby Cruz ("Mare of Easttown") zusammensetzte.
Hofft Ihr auch, dass "Willow" weitergeht?
