Quelle: James Mangold Twitter
James Mangold ist ein wirklich unterschätzter Regisseur. Ich bin ziemlich sicher, dass der absoluten Mehrheit der Kinogänger sein Name rein gar nichts sagt. Dabei hat er in seiner Karriere bereits zahlreiche erfolgreiche und wirklich starke Filme abgeliefert. Vielleicht liegt es daran, dass er, im Gegensatz zu vielen anderen erfolgreichen Regisseuren, keinen eigenen "Fingerabdruck" auf seinen Filmen hinterlässt. Sein Markenzeichen besteht einfach in konsistent guter Arbeit. In Cop Land kitzelte er aus Sylvester Stallone eine der besten Performances seiner Karriere heraus. In Durchgeknallt brachte er Angelina Jolie zu ihrem Oscar, was ihm später mit Walk the Line auch bei Reese Witherspoon gelang. Mit Identität lieferte er einen spannenden und wendungsreichen Thriller und Box-Office-Hit ab und Der Todeszug nach Yuma mit Christian Bale und Russell Crowe war einer der besten Western der letzten 15 Jahre. Knight and Day mit Tom Cruise und Cameron Diaz enttäuschte zwar leicht an den Kinokassen, war dafür eine verdammt unterhaltsame Actionkomödie. Drei Jahre nach Knight and Day kehrte er ins Kino mit einem weiteren Subgenre zurück, an dem er sich vorher noch nie versucht hat – dem Superheldenfilm. Nachdem Gavin Hood mit X-Men Origins: Wolverine nicht gerade einen beliebten, finanziell dafür aber sehr erfolgreichen X-Men-Streifen abgeliefert hat, fiel Mangold die Aufgabe zu, die Fortsetzung zu drehen, die die Fans davon überzeugen sollte, dass Wolverine seine eigene Filmreihe verdient hat. Zudem war es auch der erste X-Men-Film, der in 3D in die Kinos kam. Das Ergebnis, Wolverine – Weg des Kriegers, spaltete viele Fans, kam jedoch insgesamt besser weg als sein Vorgänger und übertraf deutlich dessen Erfolg weltweit. Ich selbst war positiv überrascht von dem Film, der sich gar nicht wie alle anderen X-Men-Teile angefühlt hat und mehr wie ein asiatisch angehauchter Crime-Thriller.
Auch das Studio war offensichtlich von seiner Arbeit angetan und so darf Mangold auch den dritten Wolverine-Film inszenieren, die erste Fortsetzung zu einem seiner eigenen Filme. Wolverine 3 (der Titel wird sich sicherlich noch ändern) soll am 2.03.2017 in die deutschen Kinos kommen. Mögliche Plot-Details aus dem Drehbuch des Neulings David James Kelly werden noch unter Verschluss gehalten, wobei Patrick Stewart kürzlich überraschend verlauten ließ, dass er im nächsten Wolverine-Film an der Seite von Hugh Jackman auftreten würde, was Jackman selbst vorsichtig bestätigte. Allerdings muss man an dieser Stelle anmerken, dass Jackman noch gar nicht den Vertrag für weitere X-Men– oder Wolverine-Filme unterschrieben hat. Jedoch kann man davon ausgehen, dass er in seiner Paraderolle zurückkehren wird und vielleicht beim dritten Versuch das Wolverine-Meisterwerk herauskommt, auf das die Fans lange gewartet haben. Jackman selbst äußerte früher zwar Zweifel daran, dass er die Figur noch lange spielen würde, wurde aber kürzlich so von Michael Keatons Performance als ehemaliger Superheldendarsteller in Birdman beeindruckt, dass in ihm der Wunsch geweckt wurde, die Rolle bis zum Ende seines Lebens zu verkörpern. Das ist vielleicht etwas zu ehrgeizig, doch in X-Men: Apocalypse und Wolverine 3 wird er vermutlich schon dabei sein.
Obwohl Jackman für das Sequel noch nicht unterschrieben hat, schreitet die Entwicklung des Films flott voran und James Mangold enthüllte nun auf die Nachfrage hin über Twitter, dass als Drehstart Anfang 2016 vorgesehen ist. Zuvor wird Mangold aber noch die Krimiroman-Verfilmung The Deep Blue Good-by mit Christian Bale und Rosamund Pike inszenieren, die sich alleine der Besetzung wegen schon interessant anhört.
Wolverine 3 ist nicht der einzige Solo-Film aus dem X-Men-Universum, der in Vorbereitung ist. Bereits nächstes Jahr starten Deadpool mit Ryan Reynolds in der Titelrolle und Gambit mit Channing Tatum. Letzterer wird seinen ersten Auftritt in X-Men: Apocalypse haben.
Eine Frage an alle X-Men– und Comicfans unter Euch: was wünscht Ihr Euch vom dritten Wolverine-Streifen?