Mireille Enos und Abigail Hargrove in World War Z (2013) © Paramount Pictures
Quelle: The Wrap
Die Zeit fliegt. Dieses Jahr feiert der postapokalyptische Zombie-Blockbuster World War Z bereits sein zehntes Jubiläum und ich erinnere mich sogar noch lebhaft daran, von Paramount eingeladen worden zu sein, erste Ausschnitte aus dem Film im Kino zu sehen, bevor er dann einige Zeit später die tatsächliche Pressevorführung gab. World War Z hatte wahrlich keine einfache Produktionsgeschichte. Massive Nachdrehs wurden durchgeführt, um den gesamten dritten Akt zu überarbeiten und eine komplette Nebenhandlung mit Matthew Fox' Charakter, der in der Kinofassung nur wenige Sekunden lang zu sehen ist, wurde aus dem Film entfernt.
Nach der schwierigen Produktion und mit einem massiven Budget von $190 Mio bei einem Nischenthema wie Zombies befürchteten viele im Vorfeld einen Flop. Doch entgegen allen Erwartungen entpuppte sich der Film jedoch als ein wirklich intensives (wenn auch für die Thematik etwas zu unblutiges) Stück Endzeitkino, das mehr als eine halbe Milliarde an den weltweiten Kinokassen eingenommen hat. Sicherlich hat es auch geholfen, dass der "The Walking Dead"-Hype sich damals noch auf seinem Höhepunkt befand. Nach dem Erfolg des ersten Films war Paramount sehr an einer Fortsetzung interessiert und verpflichtete zunächst J.A. Bayona als Regisseur. Er verließt das Projekt jedoch zu Gunsten von Jurassic World – Das gefallene Königreich. Danach landete Paramount jedoch augenscheinlich den ultimativen Coup, als Meisterregisseur David Fincher Interesse daran zeigte, World War Z 2 zu seiner vierten Zusammenarbeit mit Brad Pitt nach Sieben, Fight Club und Der seltsame Fall des Bejamin Button zu machen.
Leider zog sich die Entwicklung hin und 2019 wurde der Film dann abgesagt – angeblich, weil das veranschlagte Budget zu groß war und weil China Filme mit Zombies und Geistern verboten hat, was die kommerziellen Aussichten des Sequels deutlich schlechter dastehen ließ. World War Z 2 bleibt eins der großen "Was wäre wenn"-Projekte Hollywoods, denn wer hätte nicht gerne gesehen, wie ein Big-Budget-Zombiefilm unter Finchers Regie ausgesehen hätte?
Wer das definitiv gerne gesehen hätte, ist Mireille Enos. "The Killing"-Darstellerin verkörperte im ersten Film die Ehefrau von Brad Pitts Charakter und trauerte kürzlich in einem Interview dem Projekt hinterher, wobei sie die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben will: (aus dem Englischen)
Das Drehbuch zum zweiten Film war großartig. Ich wünsche, die Welt hätte es sehen können. Wir waren richtig nah dran, den Film zu machen. David Fincher war als Regisseur an Bord und es gab ein fertiges Drehbuch, dass ausgezeichnet war, und dann folgte ein Ding auf das nächste und der Film wurde nie gedreht. Aber sag niemals nie. Ich denke immer noch, dass es toll wäre.
Die letzte bekannte Drehbuchfassung stammte von Steven Knight ("Peaky Blinders") und sollte sowohl Pitt als auch Enos in ihren Rollen aus Teil 1 zurückbringen.
Hättet Ihr gerne World War Z 2 gesehen?