Mireille Enos in World War Z (2013) © Paramount Pictures
Quelle: Variety
Es war zu schön, um wahr zu sein. David Fincher sollte letztes Jahr mit den Dreharbeiten zu einem World-War-Z-Sequel beginnen, das ihn zum vierten Mal nach Sieben, Fight Club und Der seltsame Fall des Benjamin Button mit seiner Muse Brad Pitt zusammengebracht hätte. Die Fortsetzung zur in der Produktion sehr problematischen (der gesamte dritte Akt musste neu gedreht werden), mit mehr als $200 Mio Budget extrem teuren, an den Kinokassen und in der Kritik aber überraschend erfolgreichen Zombie-Apokalypse befand sich zu dem Zeitpunkt schon seit fast sechs Jahren in Planung. Einst sollte J.A. Bayona den Film inszenieren, verließ das Projekt aber nach Verzögerungen, um stattdessen Jurassic World – Das gefallene Königreich zu drehen, sodass die Produktion von World War Z 2 mehrfach nach hinten verschoben werden musste. Auch die Verhandlungen mit Fincher gingen hin und her, bis er sich tatsächlich für den Film verpflichtet hat, der erst das zweite Sequel seiner Karriere nach seinem Debüt Alien³ geworden wäre.
Doch es sollte nicht sein. Jim Gianopulos, der als CEO von Paramount 2017 übernommen hat, befand, dass einfach zu viel Zeit seit dem ersten Film vergangen und die Fortsetzung daher finanziell zu riskant sei, sodass der Film 2019 kurzerhand auf Eis gelegt wurde. Ganz Unrecht hat er nicht. World War Z überraschte 2013 mit knapp $540 Mio Einspiel an den Kinokassen, doch es war ein klarer Fall von "man sollte das Eisen schmieden, solange es noch heiß ist".
Dede Gardner und Jeremy Kleiner, die Brad Pitts Produktionsfirma Plan B Entertainment leiten und den ersten Film mitproduzierten, äußerten Anfang des Jahres ihre Hoffnung, die Fortsetzung eines Tages noch machen zu können.
So sieht das auch Mireille Enos, die im ersten Film die Ehefrau von Pitts Charakter gespielt hat. In der finalen Kinofassung ist ihre Rolle nicht besonders groß gewesen, das sah aber ursprünglich ganz anders aus, bevor große Teile des Films überarbeitet wurden. Sie hatte eine eigene dramatische Storyline, in der auch Matthew Fox' Charakter (nur wenige Sekunden in der finalen Filmfassung zu sehen) eine Rolle gespielt hätte.
Obwohl ihr Part in dem Film letztlich deutlich kürzer als geplant ausgefallen ist, sollte sie in Finchers Sequel zurückkehren, wie die Schauspielerin jetzt bei einem Podcast-Gespräch mit Variety enthüllt hat. Sie hofft weiterhin, dass der zweite Film irgendwann doch noch zustandekommt: (aus dem Englischen)
Es wäre so schade, es nicht zu machen. Der erste war so gut. […] Es scheint, als würde ein kleiner Fluch darauf lasten. Wir waren alle startklar. Wir hatten (David) Fincher, wir hatten ein wundervolles Drehbuch und dann ist es einfach nicht passiert.
Ihr solltet Euch allerdings keine großen Hoffnungen machen. World War Z war ein Hit, aber kein Kultfilm, der plötzlich nach zehn oder fünfzehn Jahren ein Sequel bekommt. Ich befürchte, der Zug dafür ist abgefahren. Was nicht bedeutet, dass die geniale Vorlage von Max Brooks' nicht eines Tages als ein neuer Film oder Serie adaptiert werden wird, doch mit einer direkten Fortsetzung mit Brad Pitt würde ich nicht mehr rechnen. Andererseits bekommen wir demnächst Zack Snyders Fassung von Justice Legaue, und Ben Affleck und Michael Keaton kehren noch mal als Batmans zurück, also schätze ich, dass man niemals nie sagen sollte…