Quelle: KFDBelgium
Kein Horror-Subgenre wurde in den letzten 10-15 Jahren so durchgenudelt wie der Zombiefilm. Von ruhigen, tiefsinnigen dramatischen Versuchen über spannungsgeladene, intensive Streifen bis hin zu splattrigen Komödien. Gerade letzter erfreuen sich bei Independent-Filmemachern und Genrefans trotz ihrer kaum überschaubaren Anzahl immer noch großer Beliebtheit. Es ist meist die gleiche Formel und sie funktioniert. Man schnappt sich ein Bier, schaltet das Hirn aus und genießt eine blutige, anspruchslose, gagreiche Zombieorgie.
Das gibt es sowohl ganz hochwertig aus Hollywood, wie zuletzt das Zombieland-Sequel, als auch als kostengünstige B-Movies angehender Filmemacher. Und letztere nicht nur aus den USA. Immer mehr internationale Regisseure leisten ihren Beitrag zum Zombie-Horrorkino. Letztes Jahr wurde der allererste belgische Zombiefilm veröffentlicht, Yummy. Finanziert per Crowdfunding und mit großer Leidenschaft gedreht, sind die praktischen Zombie- und Bluteffekte das Prunkstück des Films. Für sie verantwortlich war nämlich die Special-Effects-Firma The Squid Lab aus Brüssel, die bereits die blutdurchtränkten Effekte für den französischen Extremhorror Inside und Panos Cosmatos' Mandy mit Nicolas Cage erschaffen hat.
Den blutigen Trailer und drei unterschiedliche Plakatmotive zu Yummy findet Ihr unten:
In Yummy, der von den Machern als "eine Orgie aus Blut, Gewalt und Spaß" beschrieben wird, reist ein junges belgisches Paar nach Osteuropa, um sich in einer schäbigen Schönheitsklinik einem kostengünstigen Eingriff unterziehen zu lassen. Die junge Frau möchte eine Brustverkleinerung. Auch ihre Mutter kommt für ein Facelifting mit. Als der Freund der jungen Dame auf einer verlassenen Station eine gefesselte und geknebelte Frau stößt und diese befreit, ahnt er nicht, dass sie das Ergebnis einer schiefgegangenen neuartigen Verjüngungskur ist. Die Seuche breitet sich im Krankenhaus aus und bald muss sich der Verursacher gegen Ärzte, Patienten und seine Schwiegermutter zur Wehr setzen, die sich in blutrünstige Zombies verwandelt haben.
Im Dezember wurde Yummy in Belgien uraufgeführt und sollte eigentlich im Rahmen des South-by-Southwest-Festivals in Austin im März seine internationale Premiere feiern, in der Hoffnung, dass Verleihe aus anderen Ländern auf den Film aufmerksam werden würden und sich die Vertriebsrechte kaufen würden. Leider fiel das SXSW aufgrund der Corona-Situation ins Wasser. Die deutsche Premiere ist für die aktuell bis Juni verschobenen Fantasy Filmfest Nights vorgesehen. Ich hoffe, dass die neuen Termine eingehalten werden können, denn diesen Film mit einem genreaffinen Publikum auf der großen Leinwand zu sehen, stelle ich mir als einen Riesenspaß vor. Mit Busch Media hat der Film auch schon einen deutschen Verleih, sodass man sich demnächst auf eine Heimkinoauswertung freuen darf.