Jason Momoa, Gal Gadot, Henry Cavill, Ben Affleck, Ezra Miller und Ray Fisher in Zack Snyder’s Justice League © 2020 HBO Max/Warner Bros. Pictures
Quellen: Zack Snyder, Entertainment Weekly
Es ist schon kurios, dass einer der am heißesten erwarteten Filme 2021 ein Streifen ist, der genau genommen bereits drei Jahre auf dem Buckel hat. Mehr oder weniger. Die Rede ist natürlich von Zack Snyders Director’s Cut von Justice League, auch bekannt als Zack Snyder’s Justice League, oder, für die eingefleischten Fans, schlicht als der sagenumwobene Snyder Cut. Nach mehr als zwei Jahren andauernden unermüdlichen Fan-Kampagnen erteilte Warner Anfang letzten Jahres Snyder grünes Licht für die Fertigstellung seiner Vision, und im Mai hat er die Veröffentlichung des Films über die Streaming-Plattform HBO Max offiziell angekündigt.
Das Stichwort hier lautet Film, denn entgegen der Ankündigung beim DC FanDome im August, wird Zack Snyder’s Justice League offenbar doch nicht als vierteilige Miniserie mit einstündigen Episoden veröffentlicht werden, sondern als ein geschlossener vierstündiger Film. Das teilte Snyder auf der von ihm bevorzugten Social-Media-Plattform Vero auf Nachfrage eines Fans hin:
Zack Snyder's Justice League is a movie
Zack Snyder's Justice League is a movie
Zack Snyder's Justice League is a movie
Zack Snyder's Justice League is a movie pic.twitter.com/8LO8WRiPuP— Geralt of North (@Itssan17) January 17, 2021
Außerdem versprach Snyder, dass das offizielle Plakat der neuen Fassung schon bald kommen würde. Der erste Teaser-Trailer wurde bereits veröffentlicht (dann nach einem Streit über Songrechte wieder offline genommen und später leicht abgeändert wiederveröffentlicht).
Als Zack Snyder’s Justice League erstmals angekündigt wurde, ließ Snyder zunächst offen, ob die neue Fassung, die doppelt so lang sein wird wie die Kinoversion, als Film oder als Serie kommen würde. Einige Monate später peilte man dann eine Miniserie an, jetzt aber doch einen Film. Jacke wie Hose, wenn Ihr mich fragt, denn auf lange Sicht werden die Fans die Version so oder so am Stück schauen.
Doch wann und wo werden sie sie eigentlich schauen können? Es gibt zwar noch keinen offiziellen Starttermin, doch Snyder erklärte Ende 2020, dass der Film kommenden März erscheinen würde. Einem Gerücht zufolge könnte die 4K-Heimkino-Veröffentlichung dann auch sehr zeitnah erfolgen. Das gilt alles jedoch nur für die USA. International gibt es HBO Max noch nicht, also bleibt die Frage, wo wir den Film hierzulande sehen können werden. Sky wäre als Kooperationspartner von HBO natürlich die naheliegendste Möglichkeit. Laut Snyder wird aber auch parallel zur HBO-Max-Veröffentlichung eine Kinoauswertung geplant: (aus dem Englischen)
Ich bin ein Riesenfan und Unterstützer des Kinoerlebnisses und wir reden bereits darüber, dass Justice League parallel zu HBO Max auch im Kino laufen könnte.
Wer meine Kritik zur Kinofassung von Justice League gelesen hat, weiß zwar, dass ich den Film zwar nicht gehasst habe, ihn aber unglaublich durchschnittlich und austauschbar fand. Ich weiß nicht, ob Snyders Version wirklich besser sein wird, aber ich bin definitiv neugierig genug, es herauszufinden, insbesondere da Snyder eine vollkommen neue Erfahrung verspricht. Für diese hat er letztes Jahr sogar einige brandneue Szenen gedreht, darunter mit Jared Leto als Joker, der beim Originaldreh des Films gar nicht dabei war.
Was an der neuen Fassung auch reizen könnte, ist, dass sie mit einem erwachsenen R-Rating kommen könnte (US-Altersfreigabe ab 17 Jahren). Snyder erklärte:
Der Film ist irre und so episch und vermutlich R-rated – ich denke, das wird passieren, dass es sicherlich eine R-rated-Version werden wird. Wir haben noch nicht von der MPAA gehört, aber das ist mein Bauchgefühl. […] Es gibt eine Szene, in der Batman das F-Wort sagt. Cyborg ist nicht glücklich darüber, was in seinem Leben passiert, bevor er die Justice League trifft, und er sagt offen, was er denkt. Und Steppenwolf zerhackt mehr oder weniger Leute in zwei Hälften. Also wäre das R-Rating wegen der Kraftsausdrücke und der Gewalt, vermutlich wegen beidem.
Diese Entwicklung wäre für Snyders DCEU-Filme nicht präzedenzlos. Der längere Ultimate Cut von Batman v Superman: Dawn of Justice erhielt in den USA ebenfalls ein R-Rating. Hierzulande blieb es jedoch bei der Freigabe ab 12. Kraftausdrücke sind für die deutsche FSK verhältnismäßig egal, doch ein höheres Level an Gewalt könnte Justice League tatsächlich Altersfreigabe ab 16 Jahren einbringen. Wir werden es erfahren, wann auch immer der Film dann wirklich nach Deutschland kommt. Ob mit oder ohne R-Rating, die Neugier unter Fans von Comicverfilmungen dürfte sehr groß sein.
Als ob Warner nen 4 Stunden Film in die Kinos bringt.