Quelle: Plaion Pictures
Die Goldene Palme bzw. Palme D’Or wird seit 1939 (ursprünglich unter dem Namen Grand Prix) als Hauptpreis der Filmfestspiele von Cannes verliehen und gilt als eine der prestigeträchtigsten Auszeichnungen der Filmwelt. In der Regel sind die Palme-D’Or-Preisträger deutlich weniger nach dem Mainstream ausgerichtet als die Oscars, was die äußerst seltene Überschneidung zwischen den Palme- und den Oscargewinnern erklärt. Marty und Parasite sind tatsächlich die einzigen Filme, die den Hauptpreis in Cannes und von der Academy erhalten haben.
In der Regel wird die Goldene Palme an den Regisseur des ausgezeichneten Films verliehen. In der gesamten Geschichte der Auszeichnung gab es jedoch eine Ausnahme, als die von Steven Spielberg geleitete Jury 2013 die Goldene Palme für das Drama Blau ist eine warme Farbe nicht nur an seinen Regisseur Abdellatif Kechiche, sondern auch an die beiden Hauptdarstellerinnen Adèle Exarchopoulos und Léa Seydoux verliehen hat. Da nach Cannes-Regelungen der Palme-Gewinner keine weiteren Auszeichnungen erhalten darf, sah die Jury das als einzigen Weg, die beiden Schauspielerinnen zu prämieren, ohne die der emotional intensive Film nie funktioniert hätte.
Seydoux ist inzwischen dank Rollen in Grand Budapest Hotel, The Lobster und den letzten beiden Bond-Filmen auch im englischsprachigen Kino nicht unbekannt. Die wahre Entdeckung des Films war jedoch Exarchopoulos, die während des Drehs erst 18 war, seit dem Film aber ausschließlich im französischen Kino gearbeitet hat und leider auch nicht viele interessante Rollen bekommen hat, um an das Talent anzuknüpfen, das sie in Blau ist eine warme Farbe unter Beweis gestellt hat. Nach einem ihrer interessantesten Filme seit dem Cannes-Sieger sieht immerhin die Tragikomödie Zero Fucks Given (OT: Rien à foutre) aus, die allein schon wegen des Titels Aufmerksamkeit auf sich ziehen dürfte.
In Zero Fucks Given spielt Exarchopoulos die Stewardess Cassandre, die bei einer Billigfluggesellschaft angestellt ist und sorglos durch die Welt von einer Party zum nächsten Tinder-Date und zurück jettet. Nachdem sie nach einer durchzechten Nacht gefeuert wird, wird sie gezwungen, ihr Leben neu zu evaluieren. Plaion Pictures (ehemals Koch Films) wird Zero Fucks Given am 29. September auf DVD, Blu-ray und digital hierzulande herausbringen. Bisherige Kritiken zu dem Film sind überwiegend sehr positiv und der Trailer, den Ihr unten zusammen mit einem Filmausschnitt und dem deutschen DVD-Cover sehen könnt, verspricht die beste Rolle der Schauspielerin seit Jahren:
"Die junge Stewardess Cassandra führt ein Leben am Limit. Wenn sie nicht gerade durch die Welt jettet, verbringt sie ihre Freizeit mit reichlich Alkohol, Drogen und Tinder-Dates. In einer digitalen Welt des absurden Hyperkapitalismus versucht die rastlose und ehrgeizige Nomadin dadurch, ihrem Online-Nickname Carpe Diem treu zu bleiben und ihrem Leben einen Sinn und Halt zu geben. Doch ein Schicksalsschlag bringt ihr Leben zusehends ins Wanken und droht, Cassandra aus der Bahn zu werfen."