Zum 87. Mal steigt in Hollywood heute Nacht die große Party – die Oscars werden verliehen und wir werfen unseren finalen Blick darauf, wer die besten Chancen auf die goldene Statue hat. Eine Sache zur Klärung, denn sie führt gelegentlich zu Missverständnissen: "Oscars 2014" beinhaltet keinen Fehler bei der Jahreszahl. Stattdessen wird auf das Jahr verwiesen, aus dem die Filme kommen, die ausgezeichnet werden, und nicht auf das Jahr, in dem die Verleihung stattfindet.
Das diesjährige Oscar-Rennen löst bei mir schnell ein Déjà-Vu an das Rennen von 2010/2011 aus. The Social Network, der Favorit der Kritiker, räumte während der frühen Phase des Oscar-Rennens alle erdenklichen Preise ab und schon dachten alle, dass David Fincher bald zu seinem wohlverdienten ersten Oscar kommen würde. Auch bei den Golden Globes gab es Auszeichnungen für den Film und die Regie. Das Blatt wendete sich aber, sobald es zu den wirklich relevanten Preisen kam – den Industriepreisen. Die Produzentengewerkschaft PGA zeichnete The King’s Speech als "Besten Film" aus, doch damals glaubten noch viele an eine ungewöhnliche Überraschung. Doch spätestens mit dem Preis der Director’s Guild of America für Tom Hooper (The King’s Speech), war klar, woher der Wind weht. Die Kritiker liebten The Social Network, doch Hollywood liebte The King’s Speech. Der Film gewann letztendlich vier Oscars, einschließlich "Bester Film" und "Beste Regie".
Dieses Jahr bietet sich uns eine nahezu identische Situation, jedoch mit einem Sternchen. Boyhood scheint im Oscar-Rennen anfangs unbesiegbar zu sein und gewann auch bei den Globes die wichtigen Preise. Dann flog Birdman auf die Bühne und räumte nahezu alle Industriepreise ab (einschließlich der PGA, der DGA, der SAG, der ASC und der ADG). Doch es gibt drei große Unterschiede zwischen Birdman und The King’s Speech. Während The King’s Speech klassisches "Oscar Bait" war, also ein Film, der sehr stark die Oscarwähler anspricht, ist Birdman alles andere als das. Es ist ein ungewöhnlicher, innovativer Film, der mutig seinen Weg geht. Es ist kein Biopic, er hat Harvey Weinstein nicht hinter sich und spielt auch nicht vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. Zweitens war The King’s Speech ein großer Box-Office-Hit, während Birdman zwar finanziellen Erfolg hatte, aber weit hinter einigen anderen Kandidaten zurückgeblieben ist, wie American Sniper, The Imitation Game oder Grand Budapest Hotel. Der dritte Unterschied mag vielen als unwichtig erscheinen ist aber eigentlich der relevanteste: Birdman wurde von den Oscars nicht für seinen Schnitt nominiert und das ist selten ein sehr gutes Zeichen. Es ist 34 Jahre (!) her, dass ein Film den Oscar als "Bester Film" gewann, ohne für seinen Schnitt nominiert gewesen zu sein.
Eine Situation, die ich mir vorstellen könnte, wäre, dass Boyhood entweder "Regie" oder "Film" gewinnt und Birdman den anderen Preis. Doch auch das wäre höchst ungewöhnlich, denn eine solche Aufspaltung hatten wir bereits in den letzten beiden Jahren. Drei Jahre in Folge wäre sehr ungewöhnlich, doch vielleicht läuft er gerade darauf hinaus. Schließlich spricht für Birdman auch, dass bislang nur ein einziger Film bei der Autoren-, der Regie- und der Schauspielergewerkschaft gewonnen hat und den Oscar als "Bester Film" verloren hat. Das war Apollo 13 gegen Braveheart, doch im Gegensatz zu Birdman war Apollo 13 für seine Regie nicht einmal nominiert gewesen. Welcher auch immer es werden wird, glaube ich aber, dass Grand Budapest Hotel letztendlich die meisten Oscars gewinnen wird. Wie gesagt, eine komplexe Situation, die uns aber auch das spannendste Oscar-Rennen seit über zehn Jahren gibt.
Unten schaue ich mir jede Kategorie (mit der Ausnahme der drei Kurzfilm-Kategorien) im Einzelnen an und benenne nicht nur meine jeweiligen Tipps, sondern auch meine persönlichen Favoriten. Legen wir los!
(hier könnt Ihr alle Nominierungen auf einen Blick sehen)
BESTES MAKEUP & HAIRSTYLING
Filme, die in dieser Kategorie nominiert sind und sich gleichzeitig auch im Rennen um "Besten Film", haben hier immer den automatischen Vorteil. Prestigefilme im Generellen sind hier besser aufgestellt als große Hollywoodproduktionen. Man muss schon bis 1997 zurückgehen, um ein Beispiel zu finden, bei dem der Makeup-Gewinner sich gegen einen als "Bester Film"-nominierten Film durchgesetzt hat (Men in Black gegen Titanic). So gewannen in den letzten Jahren diese Auszeichnung auch die Oscarkandidaten Dallas Buyers Club und Les Misérables. Man darf nicht vergessen, dass im Gegensatz zu den Nominierungen, bei den Gewinnern nicht branchenspezifisch abgestimmt wird, sondern alle Academy-Mitglieder in allen Kategorien wählen. Und diese setzen sich nicht mit jeder Kategorie einzeln auseinander, sondern stimmen meistens für Filme, für die sie bereits in mehreren anderen Kategorien abstimmen. Aus diesem Grund ist Grand Budapest Hotel hier der große Favorit, der auch schon vom Verband der Maskenbildner den Preis für sein Makeup gewonnen hat. Verdient hätte die Auszeichnung aber Foxcatcher für die unheimlich gute Arbeit an Steve Carells Visage.
Tipp: Grand Budapest Hotel
Persönlicher Favorit: Foxcatcher
BESTE VISUELLE EFFEKTE
Auch diese Kategorie korreliert stark mit "Bester Film", doch dieses Jahr ist keiner der nominierten Filme in der Königsklasse mit dabei. Prestigeträchtigere Filme haben trotzdem immer den Vorteil und aus diesem Grund würde ich die drei Comicverfilmungen leider direkt ausschließen. Es ist ein Kampf zwischen Planet der Affen – Revolution und Interstellar. Eine Auszeichnung für Planet der Affen könnte die Wiedergutmachung dafür sein, dass der Vorgängerfilm gegen Hugo Cabret den Kürzeren zog. Die Effekte und Andy Serkis' Arbeit in dem Film sind phänomenal und auch die Visual Effects Society zeichnete den Film aus. Das ist ein gutes Vorzeichen für den Film und macht ihn zum knappen Favoriten. Doch es gibt auch andere Faktoren: Interstellar ist dank Christopher Nolans Namen der prestigeträchtigere Film und da er für insgesamt fünf Oscars nominiert wurde, kann man sagen, das er bei der Academy eigentlich ganz gut ankam. Für mich ähnelt Interstellar in dieser Hinsicht Peter Jacksons King Kong – beide schnitten an den US-Kinokassen etwas schwächer als erwartet ab und bei den Oscars mussten sie auch kleinere Brötchen backen als erhofft, doch eine gewisse Anerkennung gab es für King Kong in Form von drei Technik-Oscars trotzdem. Interstellars beste Chance ist in der Effekte-Kategorie und da ich nicht glaube, dass er leer ausgeht, tippe ich hier auf den Film. Sowohl Planet der Affen als auch Interstellar wären in meinen Augen verdiente Sieger.
Tipp: Interstellar
Persönlicher Favorit: Interstellar
BESTER TONSCHNITT
Es gibt dieses Jahr keinen technischen Überflieger wie Gravity letztes Jahr. Vor einigen Monat hätte ich noch gedacht, dass Interstellar die technischen Kategorien dominieren würde, doch es gab sehr viele Beschwerden gerade über den Ton des Films, sodass es eigentlich schon eine große Sache ist, dass er überhaupt nominiert wurde. Ich glaube, dass Clint Eastwoods American Sniper nach seinem durchschlagenden Erfolg an den US-amerikanischen Kinokassen (er hat mehr eingespielt als die sieben anderen oscarnominierten Filme zusammengerechnet) nicht ganz leer bei den Oscars ausgehen wird. Eine Auszeichnung hier halte ich für sehr wahrscheinlich. Eastwoods letzte Kriegsfilme, Flags of Our Fathers and Letters from Iwo Jima, gewannen beiden auch jeweils einen Ton-Oscar.
Tipp: American Sniper
Persönlicher Favorit: Birdman
BESTER TON
Ich würde diese Auszeichnung Whiplash unheimlich gönnen, da der Ton den Film eigentlich fast genau so trägt, wie die grandiosen Performances seiner Darsteller, doch ich befürchte er hat keine Chance. Tatsächlich sind die Favoriten hier American Sniper und Birdman, doch da Birdman den entsprechenden Preis im Vorfeld beim Verband der Tontechniker (Cinema Audio Society) gewonnen hat, tippe ich auch hier auf Alejandro González Iñárritus Film. Es würde mich aber nicht überraschend, wenn American Sniper beide holt. In der Regel gewinnt tatsächlich ein Film beide Ton-Preise.
Tipp: Birdman
Persönlicher Favorit: Whiplash
BESTE FILMMUSIK
Für mich ist Hans Zimmers Arbeit an Interstellar ohne Konkurrenz die beste Filmmusik des vergangenen Jahres. Dahinter folgt Antonio Sanchez' einzigartige Arbeit an Birdman, die von den Oscars aber für unzulässig erklärt wurde. Interstellar hat allerdings kaum eine Chance in dieser Kategorie, in der auch meistens Filme aus der Kategorie "Bester Film" bevorzugt werden und davon sind dieses Mal auch einige nominiert. Jóhann Jóhannssons Musik in Die Entdeckung der Unendlichkeit ist wahrscheinlich der oscarfreundlichste Score und gewann bereits bei den Golden Globes, doch ich denke, dass Alexandre Desplats Zeit gekommen ist. Er ist dieses Jahr für Grand Budapest Hotel und The Imitation Game nominiert – seine 7. und 8. Oscarnominierung. Gewonnen hat er noch nie. Gegen ihn spricht eine kuriose Oscar-Statistik: seit es nur eine Filmmusik-Kategorie bei den Oscars gibt, kam es zehnmal vor, dass ein Komponist mehr als einmal im selben Jahr bei den Oscars nominiert war (z.B. auch John Williams für München und Die Geisha). In keinem dieser Fälle haben die Komponisten gewonnen – vermutlich weil die Stimmen für sie zwischen zwei Filmen aufgeteilt werden. Das kann Desplat natürlich auch widerfahren, doch der BAFTA-Sieg für Grand Budapest Hotel bestärkt mich in der Annahme, dass der Doppelnominierungsfluch gebrochen werden wird.
Tipp: Alexandre Desplat (Grand Budapest Hotel)
Persönlicher Favorit: Hans Zimmer (Interstellar)
BESTES FILMLIED
Eine Auszeichnung für "Everything Is Awesome!!!" aus The LEGO Movie könnte ein wenig wiedergutmachen, dass der Film nicht als "Bester Animationsfilm" nominiert wurde, doch wie schon bei den Globes, wird der Preis vermutlich an "Glory" gehen, um den großartigen Film Selma, der bei den Oscars deutlich schlechter als er verdient hätte abgeschnitten hat, zumindest irgendwie auszuzeichnen. Politik spielt bei den Oscars immer eine Rolle und das wäre eine solche Entscheidung.
Tipp: "Glory" (Selma)
Persönlicher Favorit: "Everything Is Awesome!!!" (The LEGO Movie)
BESTE KOSTÜME
Ich mochte die knalligen Seventies-Klamotten aus Inherent Vice, doch Wes Andersons Grand Budapest Hotel, der auch schon beim Verband der Kostümbildner gewonnen hat, wird hier das Rennen machen. Visuell ist an dem Film ja auch wenig auszusetzen.
Tipp: Grand Budapest Hotel
Persönlicher Favorit: Inherent Vice – Natürliche Mängel
BESTE AUSSTATTUNG
Mit Wes Anderson werde ich wohl nie ganz warm werden, aber die Qualität seiner Bilder und der Ausstattung seines neusten Films lassen sich nicht von der Hand weisen. Der Verband der Bühnenbildner zeichnete Grand Budapest Hotel bereits aus, die BAFTA tat es auch ebenso wie die BFCA. Die Oscars werden folgen und das ist auch gut so.
Tipp: Grand Budapest Hotel
Persönlicher Favorit: Grand Budapest Hotel
BESTE KAMERA
Hier kann es nur einen geben. Wie schon im letzten Jahr für Gravity ist auch diesmal Emmanuel Lubezki sein Oscar sicher – für Birdman. Roger Deakins wird wohl weiter warten müssen.
Tipp: Birdman
Persönlicher Favorit: Birdman
BESTER SCHNITT
Mit Sicherheit ist dies eine der spannendsten Kategorien bei der aktuellen Oscarverleihung, vor allem weil der vermeintliche Favorit im Vorfeld, Birdman, erst gar nicht nominiert wurde, obwohl er später bei den Critics' Choice Awards für seinen Schnitt gewonnen hat. Also bleibt hier ein offenes Feld mit Möglichkeiten für eine Überraschung. Der Verband der Cutter, American Cinema Editors, zeichnete Boyhood und Grand Budapest Hotel für ihre Schnittarbeit aus. In der Regel ist die ACE ein guter Prädiktor für die Oscars, doch es gibt gelegentlich Überraschungen, wie der Sieg von Verblendung 2012. Eine solche könnte uns dieses Jahr erwarten. Der Schnitt bei Boyhood ist relativ subtil und bei den Oscars gewinnen häufig Filme mit offensichtlicherer Arbeit, da hier nicht nur Profis der jeweiligen Branchen abstimmen. Als Kriegsfilm hat American Sniper auf jeden Fall ganz gute Karten, doch ich tippe auf den Außenseiter, der den Preis auch wirklich verdient hätte – Whiplash. Der Schnitt in den Musikszenen ist atemberaubend und trägt zur Intensität des Films bei. Erste Anzeichen für die potenzielle Überraschung gibt es bereits – die britischen Oscars (BAFTA) prämierten Whiplash in dieser Kategorie.
Tipp: Whiplash
Persönlicher Favorit: Whiplash
BESTER DOKUMENTARFILM
Diese Kategorie ist häufig für Überraschungen gut, doch meist gewinnt der Film, der von den meisten gesehen wurde und im Oscar-Rennen visibler war. Das dürfte in diesem Fall CitizenFour sein. Sollte er verlieren, dann wird das aber sicherlich eine große politische Konnotation haben.
Tipp: CitizenFour
Persönlicher Favorit: Keiner, da keine im Vorfeld gesehen
BESTER ANIMATIONSFILM
Was passiert, wenn der Favorit in der Kategorie erst gar nicht nominiert wurde? Wie The LEGO Movie den Einzug unter die Top 5 hier verpassen konnte, erschließt sich mir bis heute nicht ganz. Doch nun ist das Feld weit offen. Richtet man sich nach den Annies und den Golden Globes, dann wird es Drachenzähmen leicht gemacht 2 und da ansonsten kein anderer Konkurrent heraussticht, bleibt er die logische Wahl, obwohl der Sequel-Faktor ihm zum Verhängnis werden könnte.
Tipp: Drachenzähmen leicht gemacht 2
Persönlicher Favorit: Drachenzähmen leicht gemacht 2
BESTER FREDMSPRACHIGER FILM
Eine weitere Kategorie, in der Überraschungen häufig sind, doch aufgrund seiner wichtigen Thematiken, weil er deutlich besser verdaulich ist als Leviathan und weil Polen schon lange überfällig ist für einen Sieg in der Kategorie, ist Ida der wahrscheinliche Sieger.
Tipp: Ida
Persönlicher Favorit: Leviathan
BESTES ORIGINALDREHBUCH
Der beste Vertreter der Kategorie, Dan Gilroys messerscharfes Drehbuch zu Nightcrawler, hat so gut wie keine Chance. Stattdessen geht es in einem knappen Dreikampf zwischen Boyhood, Grand Budapest Hotel und Birdman hier. Dies ist die Kategorie, die über den "Bester Film"-Oscar entscheiden könnte, da die drei größten Favoriten hier nominiert sind. Wes Anderson gewann mit Grand Budapest Hotel bei den BAFTAs und bei der WGA, während Birdman den Golden Globe gewonnen hat. Richard Linklaters Drehbuch darf man aber auch nicht außer Acht lassen, wenn der Film den Nerv der Academy trifft. Letztlich glaube ich, dass die skurrilen Einfälle des bereits fünffach oscarnominierten Wes Anderson für seinen Film in dieser Kategorie honoriert werden, während der Kampf um die Hauptpreise zwischen Birdman und Boyhood ausgetragen werden wird.
Tipp: Wes Anderson & Hugo Guinness (Grand Budapest Hotel)
Persönlicher Favorit: Dan Gilroy (Nightcrawler)
BESTES ADAPTIERTES DREHBUCH
Wird es der Mathematiker, der Physiker oder der Scharfschütze? Hier wird sicherlich einer der drei Biopics gewinnen – The Imitation Game, Die Entdeckung der Unendlichkeit oder American Sniper. Die Entdeckung der Unendlichkeit gewann bei den BAFTAs, The Imitation Game bei der Autorengewerkschaft WGA und American Sniper ist vor allem wegen des Erfolgs des Films ein Kandidat. Ich denke, dass diese Kategorie die einzige reelle Chance von The Imitation Game darstellt und Harvey Weinstein den Film genug beworben hat, dass er hier gewinnen wird.
Tipp: Graham Moore (The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben)
Persönlicher Favorit: Damien Chazelle (Whiplash)
BESTE NEBENDARSTELLERIN
Eine sehr schwache Kategorie meiner Meinung nach, in der Namen wie Jessica Chastain (A Most Violent Year) und Katherine Waterston (Inherent Vice) fehlen und stattdessen blase Performances wie die von Keira Knightley (The Imitation Game) zu finden sind. Patricia Arquette ist hier die klare Favoritin seit das Oscar-Rennen begann und wird, wie bereits bei der SAG, den Globes und der BAFTA, die Goldstatue mitnehmen.
Tipp: Patricia Arquette (Boyhood)
Persönlicher Favorit: Laura Dern (Der große Trip – Wild)
BESTER NEBENDARSTELLER
Eine sehr starke Kategorie, in der jeder Name die Nennung verdient hat. J.K. Simmons hat den Preis für seine unvergessliche Performance in Whiplash aber so gut wie in der Tasche. In den meisten anderen Jahren würde ich für Edward Norton in Birdman mitfiebern und er wäre vermutlich auch Favorit, doch die Wucht von Simmons kann man nicht abstreiten.
Tipp: J.K. Simmons (Whiplash)
Persönlicher Favorit: J.K. Simmons (Whiplash)
BESTE HAUPTDARSTELLERIN
Im Gegensatz zu "Beste Nebendarstellerin" ist dies eine sehr starke Kategorie, sogar die stärkste unter allen Schauspielkategorien. Die Favoritin und höchstwahrscheinliche Siegerin ist auch meine Nummer 1 – Julianne Moore (Still Alice) wird nach vier erfolglosen Nominierungen endlich ihre Auszeichnung bekommen.
Tipp: Julianne Moore (Still Alice)
Persönlicher Favorit: Julianne Moore (Still Alice)
BESTER HAUPTDARSTELLER
Ich muss sagen, dass hier die Vorzeichen gegen meinen Tipp sprechen. Eddie Redmayne hat für seine Performance als Stephen Hawking in Die Entdeckung der Unendlichkeit das heilige Trio SAG, Golden Globe und BAFTA gewonnen. Noch nie hat ein Schauspieler diese drei Preise abgeräumt und verlor danach den Oscar in dieser Kategorie. Doch es gibt immer eine Ausnahme und ich hoffe, dass die mutigere und ungewöhnlichere Performance von Michael Keaton sich durchsetzt und sein Status als Hollywood-Veteran ihm dabei hilft. Es ist allerdings im Rahmen des Möglichen, dass es einen großen Überraschungssieg für Bradley Coopers Performance in American Sniper gibt, da der Film durch seinen finanziellen Erfolg in den letzten Wochen an Fahrt gewonnen hat.
Tipp: Michael Keaton (Birdman)
Persönlicher Favorit: Michael Keaton (Birdman)
BESTER REGISSEUR
In den beiden Top-Kategorien ist es ein Zweier-Rennen zwischen Boyhood und Birdman. Jeder der beiden Filme könnte eine oder beide der Kategorien "Bester Film" und "Beste Regie" gewinnen. Die Prädiktoren sprechen für Alejandro González Iñárritus Triumph und seine Leistung ist auch sehr beachtlich, doch ich glaube, dass Richard Linklaters Hingabe an Boyhood und die immense Drehzeit des Films hier honoriert werden.
Tipp: Richard Linklater (Boyhood)
Persönlicher Favorit: Alejandro González Iñárritu (Birdman)
BESTER FILM
Das Bauchgefühl sagt mir immer noch Boyhood, doch die harten Fakten sprechen überwältigend für Birdman und auf die höre ich. Die Industrie zieht den Film eindeutig vor und insbesondere bei den Schauspielern trifft er sicherlich den Nerv. Birdman scheint rundherum einfach der stärkere Film zu sein – schauspielerisch und technisch und ist daher auch mein Tipp für den Hauptpreis, da hier mehr Leute auf einen Nenner kommen werden. Meine persönlichen Favoriten Whiplash und Selma haben leider so gut wie keine Chance.
Tipp: Birdman
Persönlicher Favorit: Whiplash
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In wenigen Stunden erfahren wir, ob ich völlig daneben lag, oder ob es hier und da stimmt.