Stage Fright, CA 2014 • 89 Min • Regie: Jerome Sable • Drehbuch: Jerome Sable • Mit: Minnie Driver, Meat Loaf, Allie MacDonald, Douglas Smith • Kamera: Bruce Chun • Musik: Eli Batalion, Jerome Sable • FSK: n. n. b. • Starttermin: n. n. b. • Website
Horrorfans werden bei dem Titel „Stage Fright“ hellhörig mit den Ohren wackeln, denn dieser sollte ihnen bekannt vorkommen. Nein, bei dem in diesem Jahr veröffentlichten Horrorfilm „Stage Fright“ handelt es sich nicht um ein Remake des gleichnamigen italienischen Slasherfilms aus den achtziger Jahren (in Deutschland als „Aquarius – Theater des Todes“ bekannt), sondern um eine ganz neue Produktion. Zugegeben, das Setting ist dasselbe und auch hier handelt es sich um einen Slasherfilm. Doch so einfach ist es hier nicht, denn mit „Stage Fright“ bietet uns Regisseur und Drehbuchautor Jerome Sable das erste Slashermusical als Filmversion.
Nachdem Camillas (Allie MacDonald) Mutter nach einer Aufführung auf brutalste Weise ermordet wurde, leidet sie unter Albträumen. Als 10 Jahre später in dem Theatercamp, in welchem sie arbeitet, das Theaterstück, in dem ihrer Mutter die Hauptrolle spielte, neu aufgeführt werden soll, wittert sie ihre Chance, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu steigen und ihr Talent auf der Bühne unter Beweis zu stellen. Doch kurz vor der Premiere ereignet sich der erste Todesfall und alle Beteiligten sind verängstigt. Sollte das Stück wirklich wieder aufgeführt werden?
Mit „Stage Fright“ bietet uns Regisseur Jerome Sable das erste Slashermusical der Filmgeschichte und tritt damit in die Reihe anderer Horrormusicals wie „Repo! The Genetic Opera“ von Darren Lynn Bousman, die zuvor die Leinwände besangen. Das bedeutet, dass der Film öfters durch Gesangseinlagen unterbrochen wird, in welchen mehr oder weniger die Handlung fortgeführt wird. Dies passiert vor allem in der ersten Hälfte des Films sehr häufig, und man füllt sich oft und zunehmend in einer neuen Version von „High School Musical“. Hier gibt es auch das erste Problem, denn der Film braucht unglaublich lange um überhaupt den Slasheranteil wirklich aufzugreifen. Man könnte zwischendrin an vielen Stellen fast vergessen, dass man sich in einem Horrorfilm befindet. Denn außer dem zugegebenermaßen fiesen Einstiegskill, braucht der Film sehr, sehr lange um zum nächsten Opfer zu gelangen. Dabei hat der Film keine besondere Geschichte zu erzählen, sondern klappert humorvoll eine klassische Slasherhandlung ab.
In den letzten 20 Minuten kommt dann schließlich auch der Slasherfan auf seine Kosten und es wird zunehmend blutig. War der Einstiegskill noch wirklich böse, variieren die Tötungen am Ende in ihrer Intensität und können leider nicht mehr mit dem gelungenen Einstieg mithalten. Auch die Verdichtung der vielen Tötungen direkt am Ende wirkt aufgesetzt und man hat das Gefühl, dass man am Ende das, was man hätte in weiten Strecken auf den Film verteilen sollen, schnell und kompakt nachholen wollte.
Schauspielerisch ist der Film gelungen, auch die Gesangseinlagen können sich sehen und hören lassen. Die Masse an verschiedenen Liedern ist allerdings sehr begrenzt und wirkliche Ohrwürmer gibt es nicht. Dem Film zugute kommt, dass er sich an vielen Stellen selbst nicht ernst nimmt, und oft sehr humorvoll inszeniert ist. So kommt der Killer ganz besonders durchgeknallt und bizarr rüber und bleibt einem nach der Sichtung des Films durchaus im Gedächtnis.
Schaut man sich im Nachhinein noch einmal den Trailer an, so ist „Stage Fright“ alles in allem eher eine Enttäuschung. Der Slasheranteil ist einfach zu gering und der Bodycount größtenteils wenig spektakulär. Als Musical ist der Film aber recht gelungen und technisch bewegt sich „Stage Fright“ auch durchweg auf recht hohem Niveau.
Fazit
Alles in allem, kann man „Stage Fright“ Fans von ungewöhnlichen Musicalfilmen durchaus ans Herz legen. Horrorfans sollten sich im Klaren sein, dass es sich hier allerdings durchweg eher um einen Muscialfilm mit Slasherelementen, als um einen Slasherfilm mit Musicalelementen handelt.