We’re the Millers, USA 2013 • 110 Min • Regie: Rawson Marshall Thurber • Drehbuch: Bob Fisher, Steve Faber, Sean Anders, John Morris • Mit: Jason Sudeikis, Jennifer Aniston, Emma Roberts, Will Poulter, Nick Offerman, Ed Helms • Kamera: Barry Peterson • Musik: Ludwig Göransson, Theodore Shapiro • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 29.08.2013 • Deutsche Website
Komödien mit deutlich deftigerem Humor halten in den letzten Jahren immer mehr Einzug in Kinos und DVD-Regale. Seit „Hangover“, „Superbad“ oder „Kill the Boss“ müssen sich Komödien schon einiges trauen, um beim Publikum Anklang zu finden. Auch in „Wir sind die Millers“ geht es mitunter deftig zur Sache und trotz „Familien-Thematik“ handelt es sich hier nicht um einen familientauglichen Film.
Nachdem dem Kleinkriminellen David Clark (Jason Sudeikis) seine Drogen gestohlen wurden, hat er Schulden bei seinem Boss. Als dieser ihm anbietet als Wiedergutmachung, einen grenzüberschreitenden Drogenschmuggel auszuführen, willigt er nach anfänglichen Bedenken ein. Sein Plan: einen Familienurlaub vortäuschen um über die Grenze zu gelangen.
Dazu braucht er allerdings eine „Familie“, die er leider nicht hat. Also trommelt er seine verschuldete Nachbarin Rose (Jennifer Aniston), die obdachlosen Teenie Casey (Emma Roberts) und seinen übermotivierten Nachbarsjungen Kenny (Will Poulter) zusammen, um für ihn gegen Geld seine Familie zu spielen.
Jason Sudeikis war schon immer ein Garant für deftige Comedy-Kost. Bekannt aus aktuelleren Filmen wie „Movie 43“ oder „Kill The Boss“ verspricht seine Teilnahme viele böse Sprüche und Witze unter der Gürtellinie. Tatsächlich löst „Wir sind die Millers“ dieses Versprechen mehr als gekonnt ein, ruht sich aber nie darauf aus. Denn zusätzlich zu den bissigen Dialogen bietet der Film viele teils extrem skurrile Situationen, in denen sich die „Familie“ wiederfindet. Sei es, dass sie ein sexuell sehr aufgeschlossenes Camping-Ehepaar kennenlernen, ein Paket Marihuana als ihr Baby ausgeben müssen oder sich in eine Inzest-artige Knutschorgie begeben, um nur wenige zu nennen. Auch mit einigen Freizügigkeiten spart der Film nicht und vor allem Jennifer Aniston („Friends“, „Meine erfundene Frau“) darf beweisen, dass sie (zumindest auf der Leinwand) locker 20 Jahre jünger aussehen kann, als sie es eigentlich ist. Hollywood-Newcomer Emma Roberts („Scream 4“, „Twelve“) passt sich ebenfalls perfekt in den Film ein und überzeugt als vorlautes Straßenmädchen mit vielen bissigen Sprüchen und verqueren Aktionen.
Zusätzlich zur hervorragenden Hauptbesetzung gibt es einige nette Gastauftritte von Comedy-Veteranen wie Luis Guzmán („War“, „Old Dogs“) sowie Ed Helms („Hangover 1-3“).
Storytechnisch bietet der Film einen klassischen Verlauf, vermag aber in den einen oder anderen Momenten tatsächlich zu überraschen. So wird der Film nie langweilig und überrascht sogar am Ende in den eingeblendeten Outtakes noch mit einer liebevollen Hommage an Jennifer Anistons Vergangenheit.
Wer auf Komödien der etwas härteren Gangart steht und schon bei „Kill The Boss“ oder „Hangover“ Tränen gelacht hat, ist mit einem Kinobesuch zu „Wir sind die Millers“ mehr als gut beraten.
Fazit
„Wir sind die Millers“ ist wunderbare humorige Unterhaltung, für die sich ein Kinobesuch auf jeden Fall lohnt. Die Geschichte ist nett, die Figurenkonstellation ungewöhnlich und die Besetzung hervorragend. Der Großteil der recht innovativen Gags zündet und das Ende weiß zu überzeugen.