© Paramount Pictures
Quelle: Indiewire
Aktuell ist Eddie Murphys Comeback My Name Is Dolemite exklusiv auf Netflix zu sehen und brachte Murphy sogar für eine zweite Oscarnominierung (nach Dreamgirls) ins Gespräch. Die Zusammenarbeit mit Netflix ist so gut gelaufen, dass der Streaming-Anbieter auch den lange erwarteten Beverly Hills Cop 4 produzieren wird, nachdem die Lizenz für das Sequel (mit Option auf ein weiteres) von Paramount erworben wurde.
Doch zwischen diesen beiden Filmen wird Eddie Murphy nächstes Jahr im Kino zu sehen sein, erstmals in einem breit veröffentlichten Film seit Noch Tausend Worte acht Jahren zuvor (Mr. Church lief zwar 2016 auch im Kino, jedoch nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit). Im von Paramount produzierten Sequel zu Der Prinz aus Zamunda wird Eddie Murphy wieder Prinz Akeem Joffer verkörpern, seine vermutlich zweitbekannteste Rolle nach Axel Foley. Der erste Film erschien 1988 auf dem Höhepunkt von Eddie Murphys Ruhm und wurde zu einem weltweiten Kinohit. Obwohl über ein Sequel immer wieder gesprochen wurde, materialisiert es sich mehr als drei Jahrzehnte nach dem Original, sicherlich auch um vom Nostalgie-Faktor zu profitieren, der heutzutage zu einem Zuschauermagnet geworden ist.
Im November endeten nach etwa drei Monaten die Dreharbeiten zu Der Prinz aus Zamunda 2, der im Original den Titel Coming 2 America trägt (der erste Teil hieß Coming to America). Trotz seines Originaltitels soll ein Großteil des Films diesmal in Akeems Heimat Zamunda spielen, wie Eddie Murphy in einem neuen Interview verraten hat: (aus dem Englischen)
Der Großteil des Films spielt in Afrika und es ist Zamunda… Ich denke, der Grund, weshalb der erste Film Anklang fand und besonders bei den schwarzen Zuschauern gut ankam, war, dass es unser schwarzes Märchen war. Dieser neue Film ist auch ein Märchen. Es ist eine Märchenwelt, in der sie dieses sehr moderne Problem haben.
Im Sequel erfährt Akeem, dass er einen Sohn in New York hat. Er heißt Sein Sohn heißt Lavelle, ist pleite, lebt in Queens und arbeitet in einem Burgerladen, um über die Runden zu kommen. Das erinnert natürlich an den ersten Film, in dem Akeem bei McDowell’s Burger zubereitet hat. Gespielt wird Lavelle von Jermaine Fowler aus "Superior Donuts". Im Sequel erfüllt Akeem den Wunsch seines sterbenden Vaters König Jaffa, der wieder von James Earl Jones verkörpert wird, und reist zurück nach New York, um seinen Sohn nach Zamunda zu bringen, eine passende Frau für ihn zu finden und ihn zum Kronprinzen zu machen, damit er selbst zum neuen König aufsteigen kann. Doch natürlich verliebt sich Lavelle in eine für ihn "ungeeignete" Frau.
Der erste Film bezog viele seiner Lacher aus dem Culture-Clash-Humor von Akeem in den USA. Es sieht danach aus, als könnte die Fortsetzung diese Idee umdrehen, indem sie den in New York aufgewachsenen Lavelle nach Zamunda bringt.
Derweil ist es Akeems Tochter Meeka, gespielt von KiKi Layne aus Beale Street, eine geborene Anführerin, die für den Thron deutlich geeigneter ist als Lavelle, aber aufgrund patriarchaler Strukturen nicht in Betracht geogen wird. Für weitere Komplikationen sorgt General Izzi, gespielt von Wesley Snipes (Blade), der diktatorische Herrscher von Zamundas Nachbarland, der es auf Zamunda abgesehen hat. Er könnte natürlich der Sohn von Colonel Izzi (Calvin Lockhart) aus dem ersten Film sein, dessen Tochter Imani Izzi als Akeems Braut vorgesehen war. Deren Darstellerin Vanessa Bell Calloway kehrt in der Fortsetzung übrigens auch zurück.
Im selben Interview wurde Murphy auch gefragt, wie sich die utopische Vorstellung von Zamunda im Vergleich zu Wakanda aus Black Panther verhält und wie sich Zamunda in den 30 Jahren seit dem ersten Film weiterentwickelt hat. Murphy ging darauf ein:
Zamunda ist 30 Jahre vor Wakanda. Wakanda aus einem Superheldenfilm. Und wir versuchen nicht, mit einem Superheldenfilm, seiner Ästhetik, seiner Action und so weiter zu konkurrieren. Wir machen eine Fortsetzung zu diesem Märchen, das rund um die Welt wirklich, wirklich beliebt ist. Black Panther ist nicht annähernd so lustig wie Der Prinz aus Zamunda. Und wir sind visuell nicht so anregend wie deren Film. Aber ich weiß, was du meinst. Und die Antwort lautet ja, es spielt 30 Jahre später, also natürlich wird es nicht das gleiche Zamunda sein, Mann!
Neben Murphy, Jones und Calloway kehren im Sequel auch Shari Headley als Akeems Ehefrau Lisa, John Amos als ihr Vater und Burgerladen-Besitzer Cleo McDowell, Arsenio Hall als Akeems Freund und treuer Diener Semmi und Paul Bates als königlicher Diener Oha zurück. Eriq La Salle, der im ersten Film Lisas unausstehlichen Freund Darryl verkörperte, ist nicht dabei. Der Schauspieler erklärte, er sei beschäftigt als Regisseur und Produzent der Serie "Chicago P.D.". Neu im Cast sind neben Fowler und Snipes auch Leslie Jones (Ghostbusters), Louie Anderson ("Baskets") und Tracy Morgan ("30 Rock"). Regie führte beim Film Craig Brewer (Hustle & Flow), der den ursprünglich engagierten Jonathan Levine (50/50) ersetzte.
Der Prinz aus Zamunda 2 soll am 17.12.2020 in die deutschen Kinos kommen.